Mein jüngstes Werk sollte eine hübsche Bluse werden, die ich gut im Winter tragen kann. Da ich bisher noch keine Bluse genäht hatte, nahm ich das Projekt mit in meinen Nähkurs in der Atelierschule bei Anke Niemeyer, um gleich die richtige Technik zu lernen.

Ich hatte die Bluse Mimi aus dem Buch „Liebe auf den ersten Stich“ von Tilly Walnes auserkoren. Übrigens auch mein erstes Stück aus diesem wunderschön aufbereiteten Buch. Es enthält Nähprojekte für Kleidung und Accessoires im French Style, die in Richtung Sixties gehen. Bei der mädchenhaften Bluse hatte ich mich vor allem in den  etwas tieferen Ausschnitt mit spitzem Bubikragen verliebt. Mein Stoff war ein dunkelblau/grau karierter Wollmix, den ich vor zwei Jahren auf dem Stoffmarkt in Istanbul erstanden hatte. Er würde perfekt passen.

Die Bluse in der Vorlage hatte kurze Ärmel. Da es eine winterliche Bluse mit langen Ärmeln sein sollte, musste ich das Schnittmuster für den Ärmel anpassen. Dazu wurde mein Arm in ausgestreckter Form von der Schulter bis zum Handgelenk abgemessen. Ich pauste die Form des ursprünglichen Ärmels ab und verlängerte das Schnittmuster bis ich meine abgemessene Armlänge erreicht hatte. Alle anderen Schnittvorlagen pauste ich meiner Größe entsprechend ab.

Die Schnitte in dem Buch enthalten bereits die Nahtzugaben, so dass ich die ausgeschnittenen Muster nur noch nach Anleitung auf dem Stoff feststecken musste und bequem drumherum schneiden konnte.

Nachdem ich alle Teile zusammengenäht hatte, merkte ich bei der ersten großen Anprobe, dass sich die Bluse durch ihren lockeren Schnitt in Kombination mit diesem eher wärmenden, dickeren Stoff besser als Jacke oder Überwurf eignen würde. Die Idee für mein Cape wurde geboren. Ein kontrastfarbener Knopf am Kragen würde genügen und der untere Bereich würde sich wie ein Cape locker auf den Körper legen.In meiner Stoffsammlung wartete noch ein Rest roter Tweedstoff, aus dem ich mal eine große Tasche für meine Schwester hergestellt hatte, auf seinen Einsatz als Knopf. Die Manschetten des Ärmels wurden auf der Innenseite ebenfalls mit dem roten Tweedstoff versehen.

Ein weiteres besonderes Detail sollte ein Paspelknopfloch werden, aus dem ebenfalls etwas roter Tweedstoff rausblitzt. Ich machte mich also an die Arbeit.

Das bearbeiten dieses kleinen Knopflochs mit dem dicken Stoff stellte meine Nerven ganz schön auf die Probe. Ich hatte vorher bereits an Stoffresten geübt aber am Original zu arbeiten war doch sehr aufregend, da ich so weit gekommen war und nun den Druck hatte, mit einem kleinen Fehler alles zu verderben.

Nun, das Knopfloch ist nicht perfekt geworden aber das Blusencape als Gesamtwerk gefällt mir sehr gut. Ich habe es bereits ein paarmal über ein schwarzes Longsleeve mit schwarzen Skinny Jeans getragen und liebe den leichten Brit-Look.

Sagt „hello“ zu meinem BLAPE:-)

Selmin Ermis-Krohs

Als Slow Fashion & Living Enthusiastin bin ich der kreative Kopf hinter dem Blog Tweed & Greet und Co-Founderin des Kölner DIY Fashion Labels Schnittduett. Ich bin Buchautorin von zwei Nähbüchern, Fotografin, Designerin, Content Creator, Multilinguistin, stolze Hundemama und ich glaube sehr stark daran, dass wundervolle Dinge geschehen können, wenn man sich erlaubt, ein langsameres und kreativeres Leben zu führen. Mit Ideen rund um mein Steckenpferd DIY Fashion zeige ich hier neben nachhaltiger und selbstgenähter Mode, Anregungen, die euch anfeuern sollen, mehr Kreativität in den Alltag zu bringen und auch mal etwas Langsamkeit zu zelebrieren.

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