Es ist unglaublich, wie schnell zwei schöne Tage vergehen können, die so lange im Vorfeld geplant wurden und von denen man dachte, sie würden nie starten. Am vergangenen Wochenende war es endlich so weit, Fee und ich öffneten die Türen für ein gemeinsames Nähwochenende mit 14 weiteren Nähverrückten, um unsere Projekte für den letzten Buchstaben der 12 Letters of Handmade Fashion gemeinsam zu nähen. Die Tage, ach was, Wochen vorher war ich soo aufgeregt, dass ich Fee mit meinen Anrufen wahrscheinlich wahnsinnig gemacht habe. Mir fiel aber auch jedes Mal etwas Neues ein, das wir noch unbedingt besprechen mussten. Sie verabschiedete sich schon immer mit dem Satz: „Wir sprechen uns ja bestimmt noch in den nächsten Tagen.“ Und ääähm, ja, sie hatte Recht.
Dann war es Samstagmorgen und die ersten Mädels schauten verstohlen in die Fenster der im Parterre liegenden Büroräume rein. Voll bepackt mit teilweise riesigen Koffern, in denen die Nähmaschinenschätzchen sicher untergebracht waren, trudelten sie nacheinander ein. Bei einem gemeinsamen Frühstückssnack wurden die ersten Kontakte geknüpft und kurz danach schon die Nähplätze eingenommen, die eine jede in den nächsten Stunden nur noch zum Plausch oder für einen Kaffee und Snack verlassen sollte.
Was ich cool fand: Einige fühlten sich direkt wie zuhause, es wurden die Schuhe ausgezogen, für ein besseres Gefühl an der Pedale, oder auch einfach auf dem Boden zugeschnitten, weil man es auch von zu Hause so gewohnt war.
Schnell wurden die beiden Räume, die mit einer Flügeltür miteinander verbunden waren zu einem riesigen Nähzimmer, in denen Näh- und Overlockmaschinen schnurrten und die konzentrierten stillen Pausen zwischen dem Maschinenrattern durch mitgebrachte Weihnachtsmusik und Geschnatter unterlegt wurden.
Für mich war es ganz wunderbar, einmal auf einer Veranstaltung mit Bloggerinnen zu sein, bei der nicht nur die Leidenschaft zum Bloggen, sondern auch zum Nähen und zur Handarbeit geteilt wurde. Ich bin unfassbar gern auf Blogger-Events, oft fühle ich mich aber zwischen all den tollen Interior-, Food- und DIY-Bloggerkolleginnen mit meinem Themenfokus eher als seltene Exotin, wenn ich sage, dass ich nähe und einen Nähblog habe. Davon konnte hier nicht die Rede sein. Es war super, mich detailliert und wirklich (!) interessiert über die unterschiedlichen Methoden, Nahtzugabe zu zeichnen oder über zwanghaftes Auftrennen von schiefen Ziernähten zu unterhalten. Wo sonst würde man in einer angeregten Unterhaltung die Wörter „Differenzialtransport“ oder „Einfädeltechnik mit Luftdruck“ hören und interessiert aufhorchen? Bei uns!
Den ganzen Samstag über wurde unermüdlich genäht (und gestrickt!), bis es abends gemeinsam ins LeBon in Kreuzberg ging. Ein stylisches kleines Restaurant mit Wohnzimmercharakter, das Fee auserkoren hatte. Es war toll, bei einem leckeren Essen den Abend ausklingen zu lassen und einander noch einmal besser kennenzulernen, auch wenn alle einen langen Tag hinter sich hatten.
Am Tag zwei folgte der Endspurt: Die Projekte wurden fertiggenäht oder es wurden Zweitprojekte angefangen. Jede nähte wirklich in ihrem eigenen Tempo. Ziel war es nicht, fertig zu werden, sondern zwei Tage Spaß und nette Leute zu erleben. Meine bescheidenen kleinen Vorhaben, ein Latzkleid und einen Sweater aus Samt zu nähen und evtl. noch schnell zu lernen, ein Paar Socken zu stricken, wurden schnell mit der Realität konfrontiert: Quatschen, Fotos machen und drei Nähprojekte abarbeiten – nee, ich kann das offensichtlich nicht. Immerhin bin ich mit meinem Latzkleid fertig geworden, hab‘ aber vor lauter Ablenkung die Träger hinten schief angenäht. Bis zum Ende des Monats hab ich ja noch genug Zeit, zu korrigieren und richtige Fotos zu machen.
Fotos machen! Diejenigen, die fertig geworden waren, konnten am Nachmittag des zweiten Tages gemeinsam losziehen und sich gegenseitig fotografieren. Auch ich hab’s mir nicht nehmen lassen, die Mädels und mich – wie Nähbloggerinnen nun mal sind – mit Selbstauslöser abzulichten. Wen interessierts eigentlich, ob wir den Gruppenstreetstyle definitiv noch üben müssen, Hauptsache wir hatten Spaß!
Besonders schön war’s übrigens für mich, dass sich zwei meiner besten Freundinnen ebenfalls für das Meet & Sew angemeldet hatten und dafür extra auch nach Berlin angereist sind. Schon Anfang des Jahres hatten sie bei der ersten 12 Letters Runde mitgemacht und sich somit voll für das Event „qualifiziert“. Großartig, wie sie dann plötzlich mit selbstgenähten neuen Teilen vor mir standen!
Hach ja, ein einfach wunderbares Wochenende ist vorbei und ich möchte mich bei allen Teilnehmerinnen für eure super gute Laune, euer Interesse aneinander und die wunderbaren Gespräche bedanken. Liebste Fredi von Seemannsgarn, Christine von Schneidersitz, Lisa von Stoffreise, Kira von the couture, Angela von Suturis Asinum, Sabine von Das kleine Effchen, Sarah von Piepe und Snutz, Katha von Bananenmarmelade, Kerstin von Frau von Nähten, Ines von Hauptstadtpuppi, Ivonne von min-deern, Fee von fairy likes, Jana von Nom Noms, Freja von Gegenwind und Glitzerkram, meine lieben Freundinnen Amaia und Melanie, ich hoffe einfach, Ihr hattet genauso motivierende und bereichernde Tage wie ich.
Vielen lieben Dank auch an unsere beiden tollen Sponsoren Prym und Tchibo, ohne die diese beiden Tage nicht in diesem schönen Umfang möglich gewesen wären, und die wirklich großzügige Goodies für die Teilnehmer zur Verfügung gestellt haben:
Prym hatte uns mit zahlreichen Nähutensilien und ihren tollen Minibügeleisen samt kleinen Bügelstationen ausgestattet, sowie hilfreiche Utensilien wie die Prym Love Nadelmagnetkissen, Kreidedruckstift und die beliebte Storchenschere für die Teilnehmerinnen als Gastgeschenke ausgesucht. Auch ihre Stickrahmen ließen zusammen mit Eukalyptus und Pflanzengrün unsere Räumlichkeiten nochmal schön weihnachtlich erstrahlen.
Die liebe Jana von Tchibo war selbst angereist und hat uns mit einem Tchibo Erlebnisstand beide Tage begleitet. Mit ihrer wunderbar netten Art hat sie sich (als Foodbloggerin in privat) unter die Teilnehmerinnen gemischt und sich sogar selbst an ihr allererstes Kissen gewagt! Die Teilnehmerinnen konnten die Riesenstricknadeln mit der Riesenwolle an Chunky Knit ausprobieren, weihnachtliche Kissenbezüge nähen oder T-Shirts mit Bügelbildern upcyceln. Am Ende der zwei Tage durften sie ihre Lieblinge vom Tchibostand aussuchen und mitnehmen.
Die liebe Fredi vom Blog Seemannsgarn hatte uns zudem eine ihrer wunderbaren Zeichnungen für die Teilnehmerinnen zur Verfügung gestellt: „Nähen ist eine Galaxie unendlicher Möglichkeiten“. Wie recht sie doch hat!
Und von der lieben Anja von Rapantinchen gab es einen Rabattgutschein für Ihren schönen Onlineshop. Vielen herzlichen Dank auch an Ann-Cathrin von Herr und Frau Krauß für ihre tollen Buchstabenkarten, die uns ja auch bereits das ganze Jahr über schon begleitet hatten. Die handgefüllten Beutelchen mit leckeren Schokokugeln, weihnachtlichem Tee und den nachhaltigen Bleistiften mit einer Kapsel mit Kräutersamen am Ende, spendierte uns Fee.
Mein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an meine Partnerin in Crime, meine liebe Fee, die mir erst den Anstoß gab‘, diese Idee überhaupt zu realisieren. Die im Hintergrund nicht nur die wunderbare Verköstigung sondern auch das ganze Drumherum vor Ort organisiert und mit Engelsgeduld meine Aufregung ausgehalten hat. Sie hat uns zudem ihre nigelnagelneuen, wunderschönen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, die wir noch vor der offiziellen Einweihungsfeier für unser Event nutzen durften. Für mich ein absoluter Vertrauens- und Freundschaftsbeweis. Vielen Dank dafür, meine Liebe!
Ihr Lieben, ich freue mich sehr darauf, alle fertigen Projekte am Ende des Monats hier zu präsentieren und lasse euch zum Abschied noch ein paar weitere Fotos dieses wunderbaren Wochenendes da!
Liebste Grüße,
Selmin
Lisa Kantus
Liebe Selmin,
du hast mit deinen schönen Worten und Fotos genau wiedergegeben wie das Wochenende war.
Es hat mich sehr gefreut euch alle kennenzulernen und ich hatte eine Menge Spaß.
Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.
Liebe Grüße
Lisa
Tabea
16 Nähverrückte auf einem Haufen? Das klingt nach einem kleinen Paradies auf Erden – zumindest wenn man gern näht und die Nähverrückten nette Blogger sind – denn da teilt man dann ja direkt zwei Hobbys mindestens miteinander 😉 Da war der Austausch sicher mehr als spannend und ihr konntet sicher alle ein paar Nähtipps- und Nähblogtipps mitnehmen, oder?
Dass ihr euch da direkt wie zu Hause gefühlt habt, ist natürlich wundervoll. Ich weiß gar nicht, ob ich wo anders als an meinem Schreibtisch allein richtig entspannt nähen könnte… Sollte ich bei Gelegenheit wohl mal testen 😉
Oh, und ich sehe gerade, die liebe Fredi von Seemannsgarn war ja auch da – ihren Blog verfolge ich schon ewig und mit größter Begeisterung! Der Rest der Gesichter ist aber völlig unbekannt für mich. Daher muss ich jetzt mal auf VIELEN Blogs stöbern 🙂
Liebe Grüße
Christine
Hach, schön war’s! Danke, liebe Selmin, für das tolle Wochenende!