I made Mom Jeans and I love it! Mit diesem Projekt erkläre ich meine Hosenphobie offiziell für beendet. Dieses Hosenbaby hatte ich nämlich von vornherein voll im Griff, ha! Aber sprechen wir gar nicht über meinen akuten Hosenhochmut, sondern lieber darüber, wie ich aus dem engen Ginger Schnitt mit unelastischem Jeansstoff eine Mom Jeans genäht habe.
Mom Jeans. Der Klassiker aus den 80er und 90er Jahren, karottenförmige, locker sitzende Jeans mit hohem Bund, der die Vorderseite und auch den Hintern der Trägerin optisch in die Länge zieht. In den frühen 90ern voll im Trend bei den Beverly Hills 90210 Kids, wurde sie zur 2000er Wende abgelöst von ausgestellter Jeans mit niedrigerem Taillenbund à la Britney Spears, ihr erinnert Euch?
Mom Jeans feiern seit einigen Jahren wieder ihr Come-Back. Es ist ein Jeansschnitt, den viele andere ganz selbstverständlich tragen und der mir an vielen Frauen gut gefällt. An mir selbst hatte ich die Hose noch nicht ausprobiert. Ein Grund, warum meine Jeans also ein Experiment nicht nur in textiler Hinsicht war, sondern auch meinen Stil betreffend. Eigentlich hatte ich den Jeansstoff ursprünglich gekauft, um eine stilistisch unverfängliche Boyfriend-Jeans daraus zu machen. Aber die Neugierde auf einen neuen Look siegte.
Der richtige Schnitt lag quasi schon parat. Denn eigentlich ist so eine Karottenjeans doch nichts Anderes, als eine unelastische Skinny-Jeans mit Mehrweite, gell? Ich schnappte mir also meinen neu entdeckten Ginger-Jeans Schnitt, der ausdrücklich für Jeans mit Stretch-Anteil kreiert wurde und meinen in keinerlei Hinsicht stretchigen hellblauen Jeansstoff und schnitt darauf los. Er war wieder da, der Nährebell in mir!
Jeweils 1 cm Nahtzugabe fügte ich beim Zuschneiden an die Außen- und Innenseiten der Hosenbeine und Passen. Bevor ich die Taschen einarbeitete, nähte ich für die erste Anprobe ersteinmal die Hosenbeine mit einem breiten Stich zusammen. Anstatt mit der vorgegebenen Nahtzugabe von 1,6 cm zu arbeiten, begann ich vorsichtig mit 1 cm. Das stellte sich als weise Entscheidung heraus, denn sonst wäre die Jeans zu eng geworden. Ich fasse also zusammen: 1,5 cm zusätzlich Nahtzugabe jeweils an die Hosenbeinseiten einfügen. Das macht insgesamt eine Mehrweite von 6 cm pro Bein.
Auch die Teile des Bundes habe ich jeweils um 4 cm cm auf jeder Seite verlängert und später um die Länge, die zuviel war gekürzt. Mit mindestens 3 cm mehr Zugabe auf jeder Bundseite sollte man allerdings auf jeden Fall rechnen, denn der Bund lässt sich später nicht ziehen und anpassen.
Am Ende hatte ich eine perfekte, fertige Jeans! Yeah! Eine Karottenjeans! Nie hätte ich gedacht, dass mich eine Karottenjeans mal so glücklich macht. Aber dieses Projekt war unblaublich zufriedenstellend. Naht für Naht zu merken, dass die Idee aufgeht. Großartig! Ich freue mich schon darauf, dass sie bald noch etwas verwaschener aussieht, damit sie einen Vintage-Charakter bekommt.
Passend zum 90er Jahre Look, fehlte noch ein einfaches T-Shirt. Super dafür war das T-Shirt Jane vom Seamwork Magazin. Das Online Näh-Magazin kostet übrigens 6 $ monatlich, zwei Schnitte gibt es jeden Monat kostenlos dazu sowie Vergünstigungen bei den Collette Schnitten. Den Schnitt erhielt ich also kostenlos im Rahmen meines Magazinabos.
Und da isses nun, mein neues Outfit und ein neuer Look. Experiment geglückt. Trägerin happy.
Hello.
T-Shirt
Schnitt: T-Shirt Jane vom Seamwork Magazine
Stoff: Gestreifter Baumwolljersey aus Misan West in der Goldhawk Street in London
Jeans
Schnitt: Ginger Jeans von Closet Case Patterns
Stoff: Jeans Stoff aus der Goldhawk street in London
Verlinkungen: Me Made Mittwoch
Amaia
Moin moin! Sehen super aus und stehen dirvtotal gut!!!
Ani Lorak
Karotte…argh…war dann doch mehr 501 damals…aber Dir steht die Hose wirklich gut. Toll. Dein Experiment ist mehr als gelungen, Rebellion geglückt. Sieht so schön nach Frühling aus. Einen sonnigen Tag, auch Wenn hier wieder 0 Grad morgens waren…aber kein Grau. Juhu.
Metterlink
Klasse, das dein Plan aufging! Und das ist wirklich ein tolles Ergebnis! Gefällt mir 🙂
Liebe Grüße,
Marina
Anne
Suuuupergeil. Vor allem die Kombo mit dem Ringel-Shirt! Du kannst mit groben Schleifpapier bisschen (und nur) von oben nach unten über den Stoff gehen, wo er heller sein soll und anschließend die Jeans mit ein bisschen Chlor waschen, dann kommst du schneller zu dem ausgewaschenen Look.
verschiedenArt
Boah, die sieht perfekt aus! Glückwunsch zur perfekten Hose!
Liebe Grüße
Sandra
Zwergs Welt
Grandios! Einen fabelhaften Hintern macht sie. Nicht dass er vorher nicht schon fabelhaft waf X-D
Liebe Grüße,
Anna
Marina
Wow, Glückwunsch zum gelungenen Projekt! Die Hose sieht echt super aus und passt ja offensichtlich perfekt. Ich mag auch das süße Ringelshirt dazu. Alles in allem … tolle Kombi!
LG,
Marina
suturis_asinum
Hallo Selmin,
… und wieder einmal zeigt sich: es lohnt sich ein Rebell zu sein 🙂
Super schön geworden deine Hose! Sitzt perfekt und hat mich nun abschließend überzeugt mit endlich das Schnittmuster der Ginger zu holen 😉
Viele Grüße
Angela
Wiebke
Hallo Selmin – ich bin auch ganz begeistert von deiner Mom-Jeans. Die ist wirklich super gelungen! Und dein Post macht Mut, mal mehr mit Schnittmustern herumzuexperimentieren 🙂 Danke dafür!
Viele Grüße von Wiebke
Fredi
So könnte die Ginger auch noch was für mich werden! Den Look finde ich einfach nur super!!! (Ja, drei Ausrufezeichen!)
Meine nächste Ginger soll genau so werden 🙂
Liebe Grüße, Fredi
Tabea
Ach Selmin – ich bin so neidisch auf dich, weil du solche Projekte meisterst, während ich nicht mal Zeit finde, um das Nähen an einfachen Schnitten zu üben 🙁
Mom Jeans finde ich soooo toll, aber leider stehen sie mir nicht wirklich 🙁
Dass du das mit der Nahtzugabe so hinbekommen hast, ist wirklich klasse. Da hätte ich wieder nicht dran gedacht und alles wäre schief gegangen. 6 cm klingen wirklich viel… aber was sein muss muss sein 😉
Also, nochmal zum Abschluss: Die Hose ist toll! So eine hätte ich auch gern im Schrank.
Liebe Grüße
Anke/mojoanma
Ich finds der Knaller … wann ich mich wohl an eine Jeans traue… Sieht wirklich toll aus – Hut ab!
Lg, Anke
Julie
Der Begrif Mom Jeans ist mir ja völlig neu. Liebe Selmin, ich bin verspätet mit meinem Kommentar und ich muss gestehen, dass ich mich hier gerade zum Verlinken herumtreiben. Du weißt schon… 12 Colours und so. Das Projekt ist zwar schon lange fertig, aber den Blogpost habe ich mir bis jetzt aufgespart (die positive Variante von aufgeschoben).
Nichtsdestotrotz: Deine Jeans finde ich klasse. Sie steht Dir gut und ich freue mich, dass Du Deine Hosenphobie besiegt hast. Ich hatte letzte Woche auch wieder das Thema Reißverschluss und kann noch immer nicht ohne die Anleitung auf Youtube.
So, ich schreibe jetzt bei mir mal weiter. Morgen ist es dann soweit. Ich bin schon ganz aufgeregt und freue mich.
Ganz liebe Grüße, Julia