Ich hab’s Anfang des Monats angekündigt, meine neue Rubrik der 10 Glücksmomente. Menschen, Dinge, Ereignisse, die mich glücklich gemacht haben, werden monatlich dokumentiert. Okay, erst werden sie eifrig in meinem Notizbuch vermerkt, damit ich sie auch ja nicht vergesse.
Warum ich das mache? Hätte man mich Ende letzten Jahres gefragt, wie mein Jahr so war, hätte ich wahrscheinlich ganz pauschal mit „Dit Jahr war kacke“ geantwortet. Gefragt, hat mich zwar keiner, aber ich hab‘ mich trotzdem wie jedes Jahr hingesetzt und mein Jahr Revue passieren lassen. Es gab zwei schwerwiegende Themen, die mir das Leben schwer gemacht haben. Vielleicht haben sie damit schon den Grundtenor meines Jahres ausgemacht, aber zwischendurch gab es so viele schöne kleine Momente von Leichtigkeit, Freude, Erfolg und Liebe. Das Auflisten und Hervorrufen dieser Augenblicke, machte die doofen Momente zwar nicht weniger doof, aber eine Dankbarkeit und Wertschätzung schlich sich ein. Dafür, dass mein Leben toll ist, wie es ist.
Und wer weiß, wie viele schöne Momente ich mir noch hätte in Erinnerung rufen können, hätte ich sie früher notiert. Also hab‘ ich mir für dieses Jahr vorgenommen, monatlich ein kleines Glückstagebuch zu führen mit den schönsten Dingen, die mir widerfahren sind oder die ich mir gegönnt hab. Ich hab beschlossen, diese Momente hier zu teilen, um Euch zu motivieren, dass das Glück in vielen kleinen Dingen stecken kann.
1. Sonnenaufgang im Wohnzimmer
Zwar nicht in unserem Kölner Wohnzimmer, aber unsere Ferienunterkunft in Rye begrüßte uns der 1. Januar mit einem beispiellosen Sonnenaufgang und tauchte den Raum am Morgen in solch ein wunderbares warmes Farbspiel. Die Message war klar und deutlich: 2020 let the sunshine in!
2. Das Meer zu Hause bei mir
Laub, Steine, Treibholz, Muscheln, ich liebe es auf Spaziergängen zu sammeln. Meist werfe ich alles nach einer Weile wieder zurück. Und auch im Januar hab ich mich um Kopf und Kragen gesammelt, dieses Mal hab ich alles in einem großen Beutel mitgenommen. Alle Muscheln zieren jetzt ein Glas bei mir zu Hause und erinnern mich immer wieder an meinen Lieblingsort, das Meer.
3. Hundeopa Times are Happy Times
Max wird im April 15 Jahre. Das ist für einen Hund ein stolzes Alter. Und auch wenn er noch ein großer Gourmet ist, immer mitzieht und sich sein Alter manchmal selbst nicht eingestehen möchte, so langsam merken wir ihm das Älterwerden an. Ich war ziemlich glücklich, dass er noch ganz fit mit uns den Weg nach England genommen hat. Auch den Möwen rennt er am Strand noch fleißig hinterher. Wir planen mit ihm allerdings keine zu weiten Reisen mehr und ich lasse ihn ungern zu Hause allein. Umso mehr freue ich mich momentan jeden Tag über sein ausgeglichenes Wesen und unsere Gassirunden bei denen er wie ein junger Halbstarker mit anderen Hunden tobt. Diese Woche hat er sogar einen Riesenhopser über einen umgefallen Baum gemacht. Großartig!
4. Das Jahr mit freiem Kopf beginnen
Den Dezember habe ich so ruhig wie noch nie angehen lassen. Diese, ja ich kann fast sagen Langeweile, hat meinen Kopf von ganz viel Gepäck befreit. So dass ich den Januar mit wenig Ballast und dafür mit vielen neuen Ideen und ganz viel Elan gestartet bin.
5. Fermentation Nation
The Noma Guide to Fermentation: Diesen Schmöker über Fermentation hab ich mir Anfang des Jahres gegönnt, um mich endlich mal in das Thema einzulesen. Mir juckt es ja schon lange in den Fingern und wie immer, brauche ich auch hier erst einmal einen Schubs um loszulegen. Ich komme mit meinen türkischen Wurzeln aus einer „Einlegekultur“. Meine Mutter hat früher unseren Joghurt immer selbst gemacht, die Gläser mit Tursu (gesprochen Turschu – eingelegtes Gemüse) zierten den Weg zur Küche meiner Oma in der Türkei. Und auch wenn meine Oma bei Sätzen wie „Building a Fermentation Chamber“ wahrscheinlich die Augenbrauen hochziehen würde (zuviel Tamtam für das bisschen Einlegegemüse!), ist das Buch spannend zu lesen und ich finde besonders die Rezepte super interessant. Zwar sind auch ein paar abgefahrene Kandidaten dabei wie, zum Beispiel fermentierte Graßhüpfer (ähem danke, ich esse einfach Beilagen) aber von fermentiertem Gemüse, Kombucha, Essig oder Tempeh ist sonst alles dabei, was das Fermentierherz begehrt. Habt ihr schon mal fermentiert? Könnt ihr Blogs oder Bücher dazu empfehlen? Dann lasst es mich gern in den Kommentaren wissen!
6. Frischer Wind an der Wand
Frischen Wind für meine Wand der schönen Dinge gab’s mit diesen schönen Prints von Virginie Cognet . Ich folge ihr seit einiger Zeit auf Instagram und bin ganz vernarrt in ihre schönen Illustrationen. Ein paar davon hab ich mir im tristen Januar gegönnt und sie machen sich einfach hervorragend in meinem Nähzimmer.
7. Mit Schwung in die Haussuche
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, eine Pause zu machen, nach unserer Kathastrophe im letzten Jahr (ich berichtete im Jahresrückblick bereits in einem Absatz darüber). Aber dann waren doch ein paar Schätzchen auf dem Markt, so dass wir uns wieder ins Immobiliengetümmel geschmissen haben. Ganz eventuell stehen wir kurz davor, uns in ein Abenteuer zu stürzen, aber ich werde erst berichten, wenn es spruchreif wird. Und nein, das Haus da oben hat nichts mit dem Abenteuer zu tun. Es hat mir einfach nur gefallen.
8. Fämilisch
Mein Schwesterchen aus Istanbul ist gerade wieder für eine Woche in Köln. Und ich genieße diese Schwesternzeit immer sehr. Das sind für mich ganz besondere Glücksmomente – die es auch letztes Jahr gab, zum Beispiel als ich mir einen Traum erfüllte und meiner Schwester meine Lieblingsstadt London zeigte.
9. Serien die glücklich machen
Ich habe diesen Monat die Serie Grace & Frankie weggesuchtet. Auf Englisch geschaut, finde ich die Dialoge urkomisch und ertappte mich oft beim laut Lachen. Die Serie macht einfach gute Laune und ich kann sie jedem empfehlen, der leichte Kost zum Schmunzeln, Lachen und manchmal auch zum rührselig sein sucht. Und hey, Grey’s Anatomy hat wieder begonnen! Whoop! Whoop!
10. Zeichnen lernen
Ich hatte ja schon berichtet, dass ich einen Anfänger-Zeichenkurs starte, um meine Angst vor dem Zeichenstift zu verlieren! Diesen Monat hab ich schon drei Blöcke Zeichenkurs hinter mir. Tja, es kommen viele Kindheitserinnerungen an etwas traumatische Kunstunterrichtsstunden hoch. Meine Hände sind super ungeübt und es ist ein lustiges Gefühl, wieder Anfängerin in etwas zu sein. Aber ich freue mich jedes Mal über die Fortschritte, die ich am Stift mache und bin glücklich, dass ich damit losgelegt habe.
Der Februar startet spannend, Anja und ich suchen immer noch ein Büro und vielleicht ist dieses Mal das Richtige dabei! Und was sind Eure Glücksmomente? Auf was freut ihr Euch im Februar? Lasst es mich wissen!
Liebste Grüße,
Eure Selmin
Bianca
Diese neue Rubrik auf deinem Blog finde ich super. Ich danke dir dafür, heute war ein besonders mieser Tag und nachdem ich deine 10 Glücksmomente gelesen habe, geht es mir deutlich besser.
Zum fermentieren empfehle ich dir „It’s Alive“ auf Youtube, eine Sendung von „The BA Test Kitchen“. Die Folgen sind alle zwischen 10-30 Minuten. Brad Leon ist ein total Chaot aber sehr unterhaltsam und ich hab schon einiges von seinen Sachen ausprobiert: Kombucha, Ingwer Bier und eingelegten Knoblauch in Honig. Ist alles super geworden!
Du solltest dir auch die Sendungen auf dem gleichen Kanal von Gabi ansehen, sie kocht hauptsächlich Spanische/Latein Amerikanische Gerichte und die von Carla, ich hab letztes Jahr alle 2 Woche was nachgekocht und es immer sehr gut geworden =)
Viel Spaß damit,
Bianca
PS: Es gibt auch ein ganz tolles Buch namens „Food in Jars“ zum kochen von Marmeladen, Chutney und zum einlegen von Gemüse-auch dass kann ich sehr empfehlen.
Selmin von Tweed & Greet
Danke liebe Bianca!! Das klingt sehr cool, die Sendungen werde ich mir am Wochenende mal vorknöpfen:-D Ich freue mich sehr, dass ich deine Lauen etwas verbessern konnte! Schicke Dir Drücker und wünsch Dir ein tolles Wochenende! Liebste Grüße, Selmin
Frau Leo
Das ist eine tolle Idee! Mein 2019 war sehr durchmischt und ich denke „boah war das sch***!“ – und dann fällt mir gleich ein, dass wir im Frühling geheiratet haben und im Herbst auf Hochzeitsreise haben und dass das Jahr auch wirklich tolle Momente hatte.
Schön, dass es Max so gut geht und euer Aufenthalt in Rye klingt super. Wie kommt es eigentlich, dass es euch immer wieder nach GB verschlägt? Ich selber lebe seit 10 Jahren in GB, erst in Wales und seit 3 Jahren südlich von Manchester. Nach Rye habe ich es allerdings noch nicht geschafft.
LG, Andrea
Selmin von Tweed & Greet
Oh wie schön, ich liebe Wales! Wir waren mehrmals in der Nähe von Machynlleth, in Aberdovey und Aberystwyth und auch in vielen kleinen anderen Orten, in die ich mich verliebt hab. Es ist so schön dort. Mein Mann hat in GB studiert und ich bin seit ich denken kann GB Fan. Da haben wir uns einfach gesucht und gefunden und fahren immer wieder gern dort hin. Ist irgendwie wie nach Hause kommen. Ich kann’s nicht erklären. Vielleicht war ich in einem früheren Leben mal Britin:-D Liebe Grüße, Selmin
Anna
Danke! Ich glaub ich brauch mehr Dankbarkeit in meinem Leben. Mein letztes Jahr war auch kacke und ich möchte nicht so viel Jammern. Und schöne Dinge gibt es auch auf dieser Welt!
Zum Beispiel Sauerkraut 😉 ich fermentiere nach Rezepten vom Blog Wilde Fermente. Und meine Gurken waren letztes Jahr wirklich ein Traum! Also doch was Gutes erlebt in 2019…
Selmin von Tweed & Greet
Danke für den guten Tipp liebe Anna, da hab ich gleich mal gestöbert und mir den Link gemerkt, das klingt sehr machbar!:-) Über traumhafte Gurken hätte ich mich übrigens auch sehr gefreut:-) und über selbstgemachtes gelungenes Sauerkraut erst recht! Leckeeer!! Liebste Grüße, Selmin