Heute ist Tag des letzten Zwischenstandes beim Blusen Sew-Along von Elke von Ellepuls. Ich muss meinen Zwischenstand mit meiner Bluse Rosa von Tilly & the Buttons vorschummeln, denn eigentlich bin ich schon fertig. Bevor ich sie am Donnerstag zusammen mit den vielen anderen Teilnehmerinnen zeige, gibt’s heute trotzdem einen kleinen Bericht darüber, wie es lief. Ich hatte schon wieder vergessen, wie viele Schnittteile so eine Bluse hat und wie viel Zeit und Konzentration sie erfordert, besonders wenn man mit Karos näht. Alleine beim Zuschnitt hab‘ ich, um die Schnittteile mit ordentlich angeordneten Karos zuzuschneiden, alle meine Stecknadeln verbraucht. Und ich hab‘ echt viele Stecknadeln.
Im Grunde lief alles ganz gut, das Schnittmuster und ich kamen gut zurecht. Ich habe ein paar kleinere Änderungen vorgenommen, nicht direkt im Schnittmuster aber in der Verarbeitungstechnik, die ich standardmäßig für Blusen durchführe. Das Ergebnis wird dadurch zufriedenstellender finde ich, auch wenn manche Tipps in vielen Blusenbeschreibungen nicht immer explizit stehen.
Schönes Innenleben im Passenbereich
Das Verstürzen der Passe, für einen schönen Innenabschluss der Bluse, gehört beispielsweise dazu. Elke hat ja bereits ein großartiges Tutorial zu dem Thema online gestellt. Ich kann das nur ans Herz legen und finde das den schönsten Abschluss für eine Bluse.
Je nach Blusenstil arbeiten manche Anleitungenmit Kappnähten, bei denen man eine Seite der Nahtzugabe kürzt und die andere Seite um die gekürzte Nahtzugabe umklappt, umbügelt und absteppt. Das erfordert Übung, sieht aber innen besonders schön aus. Besonders bei Blusen aus Cord oder Jeans sind das übliche Abschlüsse.
Tilly arbeitet in ihrer Beschreibung mit falschen Kappnähten. Dabei wird auch ein Teil der Nahtzugabe gekürzt und der andere Teil versäubert und einfach über den kurzen Teil drübergelegt, ohne dass er eingeschlagen wird, und von der rechten Seite mit doppelten Ziernähten abgesteppt. Das ist besonders für Blusenanfänger leichter zu nähen. Von außen sieht die Bluse aus wie jede andere Bluse. Es mag aber – gerade für Fortgeschrittene – wichtig sein, wenn auch das Innenleben der Bluse schön professionell abgeschlossen aussieht.
Schöner Kragen
Beim Kragen liegt die Herausforderung darin, dass beide Seiten gleichgroß und symmetrisch werden. Hier ist es wichtig, dass man sowohl beim Zuschneiden als auch beim Nähen genau vorgeht. Man muss bereits im Vorfeld den Zuschnitt sauber schneiden und die Nahtzugabe korrekt einhalten. Und man muss beim Nähen wissen, wann man an den Ecken des Kragens das Schnitteil unter der Nähnadel wendet. Gerade für Ungeübte, kann das sehr schwierig sein. Die Wendepunkte waren beim Schnitteil angegeben, aber auch wenn ich bereits eine gewisse Erfahrung mit Krägen habe, nehme ich mir bei einem Kragen immer Zeit für folgende kleine Hilfestellung: Ich zeichne mir vorher die Linie, auf der ich nähen muss, einfach direkt auf dem Schnitteil des Kragens vor. Dafür lege ich das Maßband in der Breite der Nahtzugabe auf die Stoffkante und zeichne die Linien nach. So bleibt beim Nähen der Kragenschnittteile nicht viel Raum für Interpretation und ich muss einfach nur an der Linie entlangnähen. Danach wende ich die Schnittteile, wie in der Beschreibung beschrieben.
Saumabschluss an der Knopfleiste
Normalerweise wird so ein Saum ja ganz zum Schluss umgeschlagen und genäht. Wenn man die Blende für die Knopfleiste bereits fertig angebracht hat, kann das dazu führen, dass dort der Saumbereich etwas zu dick wird und von vorne oder der Seite etwas unsauber aussieht. Besonders, wenn man wie ich, einen dickeren Stoff und vielleicht zusätzlich noch Bügelvlies verwendet hat. Ich nähe dann immer einen Briefeckensaum. So säume ich auch Jacken mit Blenden oder zum Beispiel Röcke mit Knopfleisten:
Nachdem ich die Blenden auf beiden Seiten der Bluse rechts auf rechts an den Blusenkörper genäht habe, schlage ich sie nicht direkt nach innen um, ich bügle lediglich die versäuberte Nahtzugabe des Knopfleistenbelegs um und lasse sie sonst weiterhin rechts auf rechts umgeklappt. Unten am Saum steppe ich mit der vorgegebenen Nahtzugabe die Blende rechts auf rechts an den Blusenkörper.
Wenn ich jetzt die Knopfblenden wende, verschwindet der Saum dort in den Knopfblenden und der Rest des Saumes rollt sich bereits selbst leicht ein, so dass man ihn wie in der Anleitung beschrieben umschlagen und weiterverarbeiten könnte. Die Blende könnt ihr dann anleitungsgemäß weiterverarbeiten: Die Kanten flachbügeln und Blusenkörpers absteppen, wenn das in der Anleitung so vorgesehen ist. Danach könnt ihr Knopflöcher und Knöpfe annähen.
So, das war’s auch schon! Vielleicht bringen diese Minikniffe ja irgendjemanden mal weiter. Ich bin gespannt, wie weit die anderen schon sind und freue mich darauf, Euch die Bluse am Donnerstag final zu zeigen, denn sie ist wirklich schön geworden!
Habt einen schönen Sonntag!
Liebste Grüße,
Eure Selmin
Güde
Hallo Selmin,
die absolut beste, einfachste, schönste Art einen Blusen- oder Hemdkragen zu nähen ist meiner Ansicht nach diese hier von Nancy Zieman:
http://www.nancysnotions.com/text/content/pages/Collar.html
Viele Grüße
von Güde
Lee
Den Tipp mit dem Saumabschluss finde ich super…die anderen auch, nur die kannte ich schon 😉 Ich liebe es wenn es innen genau so schön ist wie aussen. Danke!
Liebe Grüße,
Lee
Nora
Super Tipp, danke! Der Saum steht mir noch bevor und jetzt, wo schon so viel Arbeit in der Bluse steckt, muss der natürlich auch noch perfekt werden. 🙂
LG aus Hamburg,
Nora