Stoffe vorwaschen - Tweed and Greet

Wisst ihr, wenn ich Stoffe kaufe, dann läuft der Monologmodus in meinem Kopf auf Hochtouren: ‚Ah, da ist er ja! Der ist perfekt für das Etuikleid von Tilly. Hmm, knittert der?  Glaub nicht. Und wenn, schau mal der ist so schön, dann bügel ich den halt ganz oft.‘ Zack. Schon ist er im Einkaufskorb. ‚Oooh, der ist auch schön. Schau mal die Farbe. Blaue Streifen. So einen habt ihr schon immer gesucht, er passt super zum Pulloverschnitt der mir schon die ganze Zeit vorschwebt. Hmm, okay, was soll’s.‘ Zack. Auf dem Weg nach Hause, sitze ich in Gedanken schon an meiner Nähmaschine, die fröhlich vor sich hinrattert und hab‘ alle Teile fertig genäht.

Ich tue es leider nur in Gedanken. Denn in meiner Wirklichkeit fehlen bis zum ersten Stich ja ein paar wesentliche Schritte. Zu aller erst: das Vorwaschen. Für mich das Ödeste überhaupt. Wer hat eigentlich das Vorwaschen erfunden? Beim Bügeln und Zuschneiden tue ich zumindest aktiv etwas und sehe kleine Fortschritte. Waschen hingegen bedeutet für mich immer nur Wartezeit, an deren Ende ich einen Klumpen verfransten Stoffes aus der Maschine hole, den ich erstmal wieder mühevoll zurechtlegen muss. Aber Jungs (lesen hier eigentlich welche mit?) und Mädels, es nützt alles nix, was muss das muss.

Auch wenn ich jemand bin, der lästige Arbeit einfach gern mal überspringt: ‚Oh Falte eingenäht. Sieht man das? Och, nöö, ich bügel’s noch ein Bisschen glatt, dann ist gut.‘ Das Vorwaschen ist eine  Sache, von der ich nicht mehr abweiche. Ich überliste meinen Unmut, indem ich die Stoffe direkt nach dem Ankommen von meinem Shoppingtrip in die Waschmaschine stecke. Während der Stoff gewaschen wird, kopiere ich meist schonmal den Schnitt. Das gibt mir das Gefühl produktiv zu sein.

Die Gründe für’s Waschen zähle ich euch jetzt gern einmal auf. Viele von Euch, die schon länger nähen kennen sie bereits, aber auch ich brauche immer wieder eine Rückbesinnung es auch wirklich zu tun:

1. Schutz vor dem Einlaufen der Kleidung

Gerade Baumwollstoffe gehen nach dem Waschen noch ca. 30 % ein. Wenn ihr den Stoff vorher wascht arbeitet ihr mit der geschrumpften Größe und müsst euch danach keine Sorgen mehr machen. Was nützt ein wunderschön genähtes Kleid, an dem wir vielleicht mehrere Tage genäht haben und das nach einmaligem Waschen nicht mehr passt, weil es eingegangen ist? Mir ist das schon passiert, weil ich so super ungeduldig war. Das Kleid war nach dem Waschen komplett verzogen und verbeult.

2. Überprüfung der Farbechtheit

Ich habe es gerade erst selbst an einem Stoff erfahren. Erinnert ihr euch an den schwarz-bunt gesprenkelten Stoff aus Oxford, mit dem ich ein Bettine Kleid von Tilly nähen wollte?

Nähprojekt Tweed and Greet

Tja, nach dem Waschen des Stoffes, hat das Schwarz so über die bunten Sprenkel gefärbt, dass der Stoff jetzt einfach nur vergraut ist, und die vormals leuchtenden Sprenkel gräulich verwaschen aussehen. Richtig bäh.

Stoff waschen

Klar, es hat mich tierisch geärgert, weil ich daraus nichts mehr nähen werde, höchstens, wenn ich mal etwas ausprobieren möchte. Aber hätte ich den Stoff nicht direkt, sondern erst nach dem Nähen gewaschen, hätte ich nicht nur Geld aus dem Fenster geschmissen, sondern auch meine ganze Arbeit die ich dafür investiert hatte.

3. Hygiene

Ich kaufe oft Stoffe von Stoffmärkten. Da weiß ich eigentlich gar nicht, wo die Stoffe schon wie lange lagern und auf den Wühltischen kommen Sie mit Staub, Schmutz und allen möglichen Bakterien in Berührung. Eigentlich ganz schön eklig. Bei Stoffen, die ich im Laden oder online kaufe weiß ich das eigentlich auch nie wirklich. Hinzu kommt, dass viele Stoffe ja auch chemisch behandelt werden, um sie z.B. vor Motten zu schützen. Gerade bei Kleidung, die wir oft direkt auf der nackten Haut tragen, sollten wir sicherstellen, dass wir sie von möglichen Schadstoffen befreit haben.

Was nicht zu unterschätzen ist, auch bei Stoffen für Taschen, die ja eigentlich später kaum noch gewaschen werden: Wir bearbeiten Stoff mit den Händen. Die Schadstoffe kommen direkt bei der Verarbeitung mit ihnen in Verbindung und werden von ihnen weitergetragen. Ich glaube, gerade wenn man viel näht, ist das ein Aspekt, den man nicht außer Acht lassen sollte.

Die Stoffe wasche ich vorher bei solchen Temperaturen, die ich auch für die fertigen Kleidungsstücke später anwenden werde. Aufpassen solltet ihr beim Waschen von Wolle, Seide und auch Samt! Ich habe zu den Anfängen meiner Nähkarriere einfach mal Samt unbedacht in die Waschmaschine geschmissen. Der schöne schwere Stoff war kaputt. Er liegt heute noch in meinem Nähregal, weil ich es nicht übers Herz bringe ihn wegzuschmeissen, die schöne Struktur ist platt und es ist auch nicht mehr wiederzubeleben. Es sieht aus wie Pannesamt, das man gern mal für Karnevalskostüme benutzt. Wer einen Tipp hat, was ich mit kaputtem braunen Samt noch anstellen kann, dem bin ich sehr dankbar.

Ich habe noch nie mit reiner Wolle oder Seide genäht. Aber meine Kleidungsstücke aus diesem Material wasche ich kalt mit der Hand und ein Bisschen Shampoo, ohne sie zu schrubben und auszuwringen. Ich lege sie nach dem Waschen flach in die Badewanne, bis es nicht mehr tropft und lege sie dann vorsichtig auf einen Wäschetrockner ohne sie zu hängen. Kompliziertes Verfahren wie ich finde, deswegen nähe ich damit auch nicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, bringt solche Stoffe vielleicht vorab in die Reinigung? Wie macht ihr das?

Es gibt auch Leute, die die Stoffkanten vor dem Waschen im Stoffbruch zusammenfalten und sie mit einem Zickzack-Stich versäubern, damit sie beim Waschen nicht ausfransen, was mir auch oft passiert. Ich finde das eine sehr gute Idee. Aber ich habe es bisher nie gemacht, weil ich die Geduld dazu nicht habe. Stoffe die groß zum Ausfransen neigen lege ich in einen alten Kopfkissenbezug, um zu verhindern, dass sie sich in der Trommel groß verheddern. Auch die Schleuderstärke stelle ich je nach Stoff niedriger, zum Beispiel bei 800 ein. Um kein Wasser unnötig zu verschwenden, kombiniere ich meine Stoffwäsche mit der üblichen Wäsche, die in der jeweiligen Woche ansteht.

Ach, es ist eigentlich so selbstverständlich, dass man Stoffe vorwaschen sollte, wie Obst und Gemüse, das vor dem Zubereiten ja auch geschrubbt wird. Aber die Ungeduld kann schonmal verleiten. Ihr Lieben, ich würde gern mal wissen, wie ihr das so handhabt? Wascht ihr eure Stoffe vor? Wenn nicht, warum? Wie überlistet ihr Eure Waschfaulheit? Oder gibt es die bei Euch gar nicht und es ist ein Phänomen, das nur bei mir existiert?

Liebste Grüße, eure Selmin

Selmin Ermis-Krohs

Als Slow Fashion & Living Enthusiastin bin ich der kreative Kopf hinter dem Blog Tweed & Greet und Co-Founderin des Kölner DIY Fashion Labels Schnittduett. Ich bin Buchautorin von zwei Nähbüchern, Fotografin, Designerin, Content Creator, Multilinguistin, stolze Hundemama und ich glaube sehr stark daran, dass wundervolle Dinge geschehen können, wenn man sich erlaubt, ein langsameres und kreativeres Leben zu führen. Mit Ideen rund um mein Steckenpferd DIY Fashion zeige ich hier neben nachhaltiger und selbstgenähter Mode, Anregungen, die euch anfeuern sollen, mehr Kreativität in den Alltag zu bringen und auch mal etwas Langsamkeit zu zelebrieren.

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28 Kommentare

  1. Antworten

    NähKäthe

    8. Oktober 2015

    Hallo Selmin,
    ich bin ganz ehrlich am Anfang als ich mit dem Nähen begonnen habe, habe ich keinen Stoff vorgewaschen. Habe da aber eigentlich nur Täschchen genäht, die eh nicht in die Waschmaschine kommen oder ganz selten, also ist mir da auch nie was passiert.
    Als ich dann mit dem Kleidung nähen angefangen habe, habe ich dass das erste Mal gehört und sofort damit begonnen. Als erstes habe ich meinen kompletten Stoffschrank durchgewaschen, alle Stoffe. Sobald ich neue gekauft habe wurden die sofort in die Waschmaschine gesteckt, bevor sie in den Schrank kamen. So war sicher das alles Stoffe im Schrank bereits vorgewaschen sind. Ab und zu wasche ich welche mit der normalen Wäsche mit, wenn ich mehr gekauft habe stecke ich sie zusammen in die Maschine und mache das Kurzprogramm bei 30°C, das dauert bei mir 15 Minuten und hat bis jetzt immer gereicht. Wichtig finde ich es auch, die Punkte die du aufgelistet hast zeigen das!

    Den einen Tag der einen da fürs Nähen verloren geht, muss man leider in Kauf nehmen, auch wenn das manchmal sehr schwer fällt.

    Lieben Gruß
    NähKäthe

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      8. Oktober 2015

      Jepp, da geht wirklich ein ganzer Tag für verloren, aber es nützt ja alles nix! Danke Dir und hab‘ einen tollen Tag!

  2. Antworten

    KreaMino

    8. Oktober 2015

    Hallo Selmin,
    Danke für diesen Beitrag! Auch ich wasche alle meine Stoffe bevor sie in meinen Stoffschrank oder auf den Zuschneideboden wandern – ganz besonders Bekleidungsstoffe. Bei Taschenstoffen mache ich ab und an eine Ausnahme… Eigentlich nehme ich mir vor, die auch zu waschen, aber da ich die getrennt lagere, fällt das auch mal hinten runter. Wasche ich Baumwollstoffe versäubere ich die geschnittenen Kanten mit der Overlock, ich mag diese Fransen nachher nicht. Grundsätzliche trenne ich meine komplette Wäsche in bunt (ganz besonders rot – immer immer getrennt von den anderen), weiß und dunkel. Wenn ich dann Stoffe nach Hause bringe, wandern die Stoffe mit einem Teil der Klamotten in die Maschine. Und dann hängen die schönen neuen Stoffe neben den Klamotten auf der Leine – ein toller Anblick. Wenn ich ungeduldig bin, bügele ich die Stoffe sogar trocken um anfangen zu können 😉

    GLG Dominique

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      9. Oktober 2015

      Hach, ja, ich liebe es auch, wenn die Stöffchen zauberhaft an der Wäscheleine hängen:-)

  3. Antworten

    seefrausgarn

    9. Oktober 2015

    Ein toller Post, liebe Selmin (: Wie schon bei Instagram geschrieben, wasche ich selten vor, sondern bügle die meisten Stoffe kräftig mit Dampf ab. Baumwollstoffe versuche ich direkt nach dem Kauf zu waschen. Ein Tipp fürs erste Waschen mehrfarbiger Stoffe (so schade, das Vergrauen deines Stoffes!): Farbfangtücher mit in die Maschine geben, dadurch wird die überschüssige Farbe aufgenommen. Und Wolle und Seide wäscht man eigentlich nicht vor, da beides nicht eingeht und später eh nur von Hand gewaschen oder gereinigt wird. Einzige Ausnahme: kräftigere (Dupion)Seide kann man später bei 30 Grad in der Maschine waschen, wenn man das auch beim Vorwaschen tut. Na dann – fröhliches Nähen! Ich freue mich auf ein paar herbstliche Projekte (:

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      9. Oktober 2015

      Ah, danke für die guten Tipps, das mit den Farbfangtüchern miss ich mal ausprobieren!:-) liebste Grüße, Selmin

  4. Antworten

    Frau Du

    10. Oktober 2015

    Liebe Selmin,
    danke für diesen Post, er weckt direkt den dringenden Wunsch, die noch nicht gewaschenen Stoffe in die Maschine zu packen ^^ Aber es ist ja wie mit neu gekaufter Kleidung, man weiß wirklich nicht, wo die Stoffe überall schon waren.
    Am Anfang habe ich das mit dem Waschen nicht so genau genommen, außer bei einzelnen Stoffen, die stark einlaufen. Inzwischen versuche ich alle direkt mit der normalen Wäsche zu waschen, sobald ich sie gekauft habe. Dann bin ich sowieso noch am Überlegen, was am Ende daraus werden soll, ich kann die Schnittmuster durchsuchen und auch nochmal meine Meinung ändern. (Allerdings schleicht sich auch mal ein Stoff mit ins Regal, der dann lange darauf wartet..)
    Aber es ist definitiv ein
    Liebe Grüße
    Caroline

  5. Antworten

    Fee von fairy likes...

    13. Oktober 2015

    Ach Du Schande, liebe Selmin – das ist ja der richtige Beitrag für mich Ungeduldshasen. Gut, dass ich bisher keine Kleidung genäht habe, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich die Stoffe für meine kleinen Täschchen nicht vorher gewaschen hatte (mmmmh, ich fühle mich jetzt schlecht). Ab jetzt wird alles gewaschen und gebügelt – auch wenn ich damit einige Spontanprojekte wohl abhaken muss 🙂 Liebe Grüße und eine dicke Umarmung, Fee

  6. Antworten

    Anja

    17. September 2016

    Ein interessanter Beitrag. 😉
    Bei meinen ersten Nähprojekten fand ich das Vorwaschen der Stoffe auch wirklich lästig. Es hat mich sehr geärgert, weil ich nicht warten wollte. Die fehlende Geduld, wir alle kennen das,nicht wahr?

    Irgendwann habe ich dann begonnen, dass mit unserem (damals 1 1/2 jährigen) Sohn zu machen. Er durfte die Stoffe in die Trommel legen, das Programm einstellen und die Waschmaschine starten. Anschließend saßen wir dann noch immer eine Weile vor der Maschine und haben zugesehen, was in der Maschine passiert. Für den Zwerg war es super spannend und er hat sich immer total auf das Stoffe waschen gefreut. 😉

    Auch beim Aufhängen hat er (versucht) zu helfen. Das hat leider nicht ganz so gut geklappt – aber: Der Wille zählt. 😉 Wir haben in der Zeit auf jeden Fall jede Menge Spaß gehabt. Mittlerweile ist das ganze leider nicht mehr so interessant für den Kleinen. Wie das so ist. *g*

    Mir ist übrigens tatsächlich mal ein vorgewaschener Stoff im nachhinein noch so stark „ausgeblutet“, dass er mir ein ganzes Projekt (fast) versaut hat (Der Zuschnitt war 5cm5cm groß).

    Liebe Grüße,
    Anja

  7. Antworten

    Selmin von Tweed & Greet

    4. Oktober 2016

    Hallo liebe Betül, ja, stimmt, Baumwolle ist schwer zu bügeln. Ich bügle den Stoff so faltenfrei wie möglich mit viel Dampf und schneide danach einfach zu. Wichtig ist ja nur, dass der Stoff nicht zu krisselig ist und Du somit genau zuschneiden kannst. Zwischen den einzelnen Schritten, bügle ich auch immer wieder die Nähte glatt und zum Schluss das fertige Teil. Das reicht dann aber auch meist, damit es ordentlich aussieht. Ich weiß nicht, mit was für einem Bügeleisen Du bügelst, aber wenn es Dir sehr wichtig ist, könntest Du villeicht über ein Dampfbügeleisen mit viel Power nachdenken. LG, Selmin

  8. Antworten

    Melli

    21. Oktober 2016

    Ich wasche aus hygienischen Gründen jeden Stoff zweimal vor, und zwar bei der höchsten möglichen Temperatur im Langprogramm. Ein Sachverständiger für Schadstoffe hat mir diesen Tip gegeben, da er meinte, dass sich viele Giftstoffe erst bei hoher Temperatur und längerer Waschzeit nach teilweise erst 3-4 Wäschen auswaschen. Und unsere Stoffe haben ja bei Kauf oft schon eine lange Reise hinter sich, wurden gegen Schädlinge begast etc. Als Laie ist einem das ja oft gar nicht so bewusst. Auch Kaufklamotten wandern erst zweimal in die Maschine, bevor ich sie trage.

    • Antworten

      Christina Heidrich

      9. Dezember 2016

      Oh wow,das hört sich ja wirklich an als bräuchte man einen mega geduldsfaden o.O
      Weißt du denn etwas über den Schuss Essig der zum einen die Farbe fixieren soll, zum anderen alle möglichen Partikel aus den Fasern löst? Vll muss man dann nicht so lange und so heiß waschen….

      Finde den Post der Interessant und mit dem Meinungen sehr aufschlussreich!!!
      LG Tini

  9. Antworten

    Karin O

    24. Oktober 2016

    Ein wirklich interessanter Post 🙂 Ich muss gestehen, ich habe auch nicht immer alle Stoffe vorgewaschen. Meistens wurden aber auch nur kleine Täschchen daraus genäht. Für größere Projekte (besonders Patchwork) wasche ich aber vor und damit ich bei meinem bunten Vorrat den Unterschied sehen kann, versäubere ich vor dem Waschen mit großem Zick-Zack-Stich alle Kanten. Danach geht es sofort in die Maschine mit normalem Waschmittel und höchstmöglicher Temperatur. Bei stark farbigen Stoffen kommt in das letzte Spülwasser ein Schuß Essig, um das Ausfärben zu verhindern.
    Bisher hat dies auch ganz gut geklappt. Falls mal ein Stoff sehr ausbluten sollte, merke ich dass somit vor dem Verarbeiten. So vermeide ichauch damit, dass eine aufwändige Arbeit dann bei der nächsten Wäsche verdorben wird.

  10. Antworten

    Siebensachen

    26. Januar 2017

    Als ich gerade ein wenig auf deinem Blog herumgeklickt habe, bin ich bei diesem Beitrag gelandet, zu dem ich etwas sagen möchte.
    Ich habe es noch nie erlebt, das BWstoff 30% einläuft; 10% sind (maximal) realistisch, wenn der Stoff Elasthan oder eine andere dehnbare Faser enthält, evtl. mehr.
    Bei Jersey, der sich ja gern mal verzieht, ist es auch hilfreich, vor dem Waschen die Schnittkanten zusammenzunähen. Das hält das Stoffstück etwas in Form und, wenn es größer ist, erleichtert es auch das Aufhängen zum trocknen.
    Dunkle Stoffe aus BW und Leinen neigen dazu, nach dem Waschen helle Knitterstreifen zu haben, die nicht mehr zu entfernen sind. Das kann auch bei hochwertigen Stoffen passieren. Wenn man vor dem Waschen in der Maschine den Stoff einige Stunden/über Nacht in kaltes Wasser legt (ich mache das meist in der Badewanne, da ist viel Platz) damit die Fasern sich vollsaugen und aufquellen können, kann man die hellen Streifen komplett verhindern. Der Tipp stammt von einem Stoffhändler; ich habe es schon oft so gemacht und nie mehr Probleme gehabt.
    Ich hoffe, ich konnte zu deinem Thema ein wenig beitragen.
    LG
    Siebensachen

  11. Antworten

    wirundsie

    4. Juni 2017

    Bisher habe ich noch nie einen Stoff vorgewaschen. Allerdings habe ich immer gebügelt. Jetzt habe ich für mein aller erstes Kleid was ich mir selbst nähen möchte einen Viskosestoff gekauft und die Verkäuferin meinte UNBEDINGT vorwaschen. Als ich zuhause war kam mir der Gedanke, dass der Stoff doch total ausfranst. Also bin ich auf Online-Suche gegangen um mir Tipps zu holen. Dabei bin ich auf deinen Beitrag gestoßen und ich muss sagen, du hast mir geholfen.
    Jetzt muss ich nur noch rausfinden wie ich den Stoff waschen darf (30°C oder 40°C oder doch lieber kalt)? Wie machst du das denn beim Stoffkauf. Fragst du nach, wie der gewaschen werden kann oder machst du auf gut Glück?

  12. Antworten

    Anonymous

    23. August 2017

    Hi, wegen dem braunen Samt wär’s: Bei mir hat es immer geklappt mit dem Waschen, allerdings habe ich ihn immer im Wäschetrockner getrocknet. Dann wird es was 🙂

  13. Antworten

    Christina Horn

    29. Dezember 2017

    Hallo ?
    Ich bin als totaler Anfänger auf deinem Blog gelandet und hab mich so ‚fest‘ gelesen, daß ich fast vergessen hätte, was ich eigentlich suchte.? Habe traumhaft leuchtenden Bündchenstoff in petrol hier und würde gerne wissen, ob man den auch vorwaschen muss und ob ich etwas wichtiges beachten muss. Denke daß der Elastizität wegen eher trocknen im Liegen in Frage kommt und auf keinen Fall bügeln?! Wie machst du das mit Bündchen? Würde mich sehr über eine Antwort freuen. Dein Blog ist toll und macht sehr Lust, endlich zu starten ?

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      30. Dezember 2017

      Hallo liebe Christina, danke für die lieben Worte, das freut mich riesig! Ich würde den Bündchenstoff auch auf alle Fälle vorwaschen…und zwar so wie du später das Kleidungsstück auch waschen wirst. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, wasche es bei 30 grad. Auch trocknen kannst du ganz normal auf einer Kleiderstange. Zurechtbügeln kannst du es auch auf niedriger Temperatur. Der Elastizität macht das nichts aus. Ich hoffe ich konnte helfen, viel Spaß mit deinem Projekt!!?

      • Antworten

        Christina Horn

        30. Dezember 2017

        Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort! Guten Rutsch!

  14. Antworten

    Roni

    9. Januar 2018

    Besten Dank für den guten Bericht und die überdachten weiteren Kommentare. Und „ja“, ich kann bestätigen, dass zumindest ein Mann (ich) hier liest! Gerne würde ich noch zwei Punkte anfügen:
    1. Eine Erfahrung die ich gemacht habe liegt mir noch immer etwas schwer auf. Eine frisch gekaufte Jeans habe ich nicht gleich gewaschen, sondern direkt getragen. Der Zufall wollte es, dass mir ein Künstler eine echt tolles Motiv mit Stofffarbe auf das Bein gemalt hat. Ich vermute, dass Chemikalien zum Fleckenschutz auf der Hose das Abblättern der aufgetragenen Farbe beim ersten Waschen verursacht hat…
    2. Wer garantiert, dass der neu verbaute Sitzbezugsstoff in rot nicht etwa auf die weisse Hose des Besuchs abfärbt? Zumindest für mich ein weiterer Grund einen Stoff vor der Verarbeitung zu waschen.

  15. Antworten

    Rüdiger

    24. April 2018

    Roni, du bist nicht alleine 😉 Zumindest schon zwei Jungs hier.. Danke für den Bericht und die Tipps – die Waschmaschine läuft nun, obwohl ich eigentlich schon an der Maschine sitzen wollte, um den Sonnenschutz aus Baumwollstoff zu nähen. Hatte mich dann auch noch gefragt, ob ich den nicht lieber vorwaschen sollte um zu wissen wieviel der genau einläuft.

  16. Antworten

    Claudia

    3. Juni 2018

    Liebe Selmin, aus dem verhunsten Samtstoff könntest du einen Teddybär nähen ?. Was anderes fällt mir leider auch nicht ein… LG Claudia

  17. Antworten

    Angelika

    4. September 2018

    Hallo,
    Ich wasche nie einen Stoff vor.
    Wollstoffe gehören in die chemische Reinigung und werden vor dem Zuschneiden mit viel Dampf abgebügelt, alle synthetischen Stoffe laufen nicht oder kaum ein, Baumwollstoffe ebenfalls sehr heiss abbügeln, und immer was in den Längen lassen, sie laufen auch nach mehrmal waschen noch ein.
    Mischgewebe immer nach dem Empfindlichsten behandeln z.B. Seide und Wolle, dann wie Wolle.
    Was Ausfärben, Verziehen, Chemie und Knittern usw betriff, der Preis macht die Musik. Wenn ich schon was selbst nähe, dann kauf ich mir auch einen guten Stoff, wäre sonst schade um die Arbeit.
    Die Bakterien gehen schon beim Bügeln kaputt.
    Tipp: Wird der Stoff zu lappig, leichte Wäschestärke benutzen, geht auch bei Pullover ganz gut.
    Ist der Stoff zu steif, hilft sehr gut Haarspühlung, sehr wenig nehmen.
    Färbt er ab, mach Lappen daraus.

    LG Angelika
    Schneiderin seit 45 Jahren.

  18. Antworten

    Christian

    28. Oktober 2019

    Hey 🙂

    Ja, hier lesen auch Männer mit 😉

    Liebe Grüße und alles Gute!
    Christian

  19. Antworten

    Gabriela

    29. April 2021

    Hallo… kann mir vielleicht jemand sagen, ob man beschichtete Baumwolle auch vorwaschen muss!? Ich habe bisher nichts darüber lesen können. Ich möchte Lunchbags daraus nähen, die sicher ausgewischt, aber wohl eher nicht gewaschen werden. LG Gabriela

    • Antworten

      Selmin Ermis-Krohs

      11. Mai 2021

      Hallo Gabriela, beschichtete Baumwolle würde ich nicht vorwaschen und vor dem Vernähen einmal feucht sauber wischen. Ganz liebe Grüße, Selmin

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