10 Glücksmomente im März

Puh! Was für ein Monat dieser März war! Zwischen meinem jetzigen Gemüt (entspannt), meinem Gemüt am Anfang des Monats (unbekümmert) liegen Wellen von unterschiedlichen kurzen Gemütszuständen: ungläubig, bestürzt, besorgt, enttäuscht, traurig, panisch, genervt, rastlos, versteinert, aber auch besonnen, zuversichtlich, fröhlich, schwungvoll, lebenslustig, glücklich, neugierig, beflügelt, dankbar. Jede Emotion war in irgendeiner Form in diesem Monat da.

Ich musste heute vor Veröffentlichung eine Nacht darüber schlafen. Es sind meine persönlichen Glücksmomente, die in anderen auch alles andere als Glück auslösen können, vielleicht, weil sie gerade ganz andere Sorgen haben. Da kommt wieder meine Dankbarkeit ins Spiel. Ich bin dankbarer als sonst für diese kleinen Glücksmomente, die ich mir in diesem seltsamen Monat herauspicken konnte und ich hoffe sehr, dass ihr für Euch auch kleine oder große Glücksmomente finden konntet!

Hier also meine best of März:

1. Langeoog, wir seen uns!

Glücksmomente im März

Als mein Mann in der ersten Märzwoche vorschlug, über ein langes Wochenende spontan auf die Insel zu fahren, hatte ich anfangs eigentlich gar nicht so wirklich Lust zu fahren. Anja und ich hatten es uns gerade im neuen Büro gemütlich gemacht und eine erste Routine entwickelt und dieses lange Wochenende würde mich nur rausbringen. Außerdem war es doch gar nicht so lange hin bis zu den Osterferien, für die wir bereits ganze zwei Wochen auf der Insel geplant hatten. Nun, ich bin wirklich extrem froh, gefahren zu sein. Schon eine Woche später waren die ostfriesischen Inseln dicht für den Touristenverkehr. Ich habe immer noch ein bisschen Meerluft in den Lungen, da glaub ich ganz fest dran. Bis bald, Lieblingsinsel!

2. Facetime mit der Familie & Freunden

Gerade als in Deutschland, die ersten Beschränkungen beschlossen wurden, entschied sich die Türkei dafür, die Grenzen dicht zu machen, während in den dortigen Haushalten, die Bedeutung des Virus noch gar nicht richtig angekommen schien. Und auch von uns in Deutschland war das Thema Kontaktverbot eine Woche entfernt. Der Gedanke, meine Eltern und Schwester nicht sehen zu können, wenn ich möchte bzw. wenn etwas passiert, hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Umso dankbarer und glücklicher bin ich über unsere regelmäßigen WhatsApp und Facetime Sessions, die ich heimlich auch als Kontrollanrufe nutze, ob sich alle auch bester Gesundheit erfreuen. Natürlich ist der Kontrollaspekt meiner Anrufe längst in der Familie aufgeflogen. Aber mit meinen Eltern und Schwestern Videos und Bilder aus unserem Alltag zu Hause auszutauschen, macht mich derzeit sehr sehr glücklich.

Auch mit meinen liebsten Freundinnen hab auf die Weise diesen Monat wiedergesehen und bei Kaffee, Wein oder selbstgekochtem Essen viel schöne Zeit verbracht.

3. Lieblingsessen nachkochen

Einmal die Woche versuchen wir abends unsere Lieblingsessen aus unseren Stammrestaurants nachzukochen, die keinen Abholdienst anbieten können und machen es uns zu Hause (wo sonst!) gemütlich.

4. Zu Hause sein

Am wohlsten fühle ich mich momentan einfach auch zu Hause und bin sehr sehr dankbar, dass sowohl mein Mann als auch ich von zu Hause aus arbeiten können. Nach dem Frühstück „verabschieden“ wir uns mit einem „mach’s gut“ zum Arbeiten in unterschiedliche Räume und nachmittags begrüßen wir uns zum gemeinsamen Mittagessen oder treffen uns zwischendurch in der Küche zum Kaffee. Eine etwas schrullige Routine, aber ich mag sie. Wir haben früher (ui, schon über ein Jahrzehnt her!) auch zusammen in einem Büro gearbeitet und haben ab und zu wieder nette Flashbacks in alte Zeiten.

5. Online Nähabend – #stayhomeandsewtogether

Anja und ich haben letzte Woche Donnerstag ein Experiment gewagt und einen Online Nähabend mit Zoom organisiert. Ich war ganz schön aufgeregt, knapp 29 Leute bei Laune zu halten und gleichzeitig zu nähen. Am Ende hab ich zwar nix an dem Abend genäht bekommen, aber es waren sehr schöne 2 Stunden zusammen mit anderen Nähbegeisterten. Am Donnerstag, also morgen gibt’s übrigens auch schon wieder eine neue Session! Dieses Mal mit Annika von Schnittliebe als Gast und ich bin wahnsinnig gespannt wie es wird. Ab Donnerstag, 10:00h könnt ihr euch kostenlos auf unserer Eventbrite Seite für den Online Nähabend anmelden.

Online Nähabend mit Schnittduett und Annika von Schnittliebe

6. Hey blauer Himmel

Ich habe diesen Monat glaube ich nichts so häufig fotografiert wie den Himmel. Der strahlt in diesen beiden letzten Wochen aber auch so schön blau! Als wolle er unsere Gemüter erhellen und die Laune heben. Bei mir klappt es auf alle Fälle und ich freue mich bei jeder Gassirunde über den Anblick des wunderbaren Blaus und der Sonne, die mit dem Blau um die Wette strahlt. Schnulzig? Jepp. Wenn nicht jetzt, wann dann?

7. Keep on walking – the dog

Meine liebste Zeit des Tages sind momentan die Gassirunden morgens mit Max. Da ist der Stadtwald ganz ruhig und wir können kreuz und quer ohne Leine laufen, ohne dass uns Radfahrer oder Jogger kreuzen. Das herrliche Wetter ist ein extra plus! Super für mich um entspannt in den Tag zu starten.

Glücksmomente im März

8. Der Frieden im Nichtstun

Meine Lust, Dinge zu kreieren, schwankt momentan stark und ich lasse das Schwanken einfach zu. Genauso geht es mir mit Aufräumaktionen oder vielen anderen nützlichen Dingen, die ich tun könnte. Auch wenn mich manchmal doch schwer der Gedanke beschleicht, dass ich doch gerade jetzt, wo sich auch mal freie Stunden auftun, kreativ oder nützlich sein sollte, lasse ich zu, auch einfach mal nichts zu tun: Nichts zu lesen, nichts zu gucken, niemandem zu schreiben, niemanden anzurufen, nichts zu sortieren, nichts zu malen, nichts zu nähen, nichts zu putzen, nichts. Einfach auf der Couch zu liegen, zu schlafen oder tagzuträumen. Ohne schlechtes Gewissen. Wenn ich diesen Moment des Friedens für mich finde, bin ich sehr glücklich!

9. Yay, ein Jumpsuit für zu Hause

Und wenn die kreative Laune mich dann doch überkommt, dann kann ich innerhalb von zwei Stunden auch den Jumpsuit für zu Hause nähen, den ich seit zwei Monaten vor mir herschiebe. Auch wenn ich mich dafür ein bisschen selbst überlisten musste. Der schwarze Jumpsuit hat innen dunkelblaue Overlocknähte bekommen. Zum Auswechseln des Overlockgarns konnte ich mich nämlich nicht aufraffen, sonst hätte die Erstellung noch länger gedauert. Auf alle Fälle ist mein kuscheliger Home-Jumpsuit jetzt fertig und hat mich am Sonntag schon sehr sehr glücklich gemacht. Und ich freu mich, wenn ich ihn euch endlich zeigen kann!

10. „Hauptsache, Du bleibst in Bewegung“

Das sagen wir in unserem kleinen Sportstudio immer als running gag zueinander, wenn Übungen besonders anstrengend sind und wir uns gegenseitig aufziehen wollen. Bisher war es immer so selbstverständlich für mich, dass das Sportstudio einfach immer da ist. Ein schönes wöchentliches Highlight mit tollen Leuten. Ich konnte nicht fassen, dass all das plötzlich schließen musste. Umso größer war die Freude, als unsere Sporttrainerin begann, ihre Barre Workout Kurse online zu geben. Jetzt strampeln wir über Zoom, jeder aus seinem zu Hause und können uns trotzdem wiedersehen. Ein Stück Routine, dass ich endlich wiederhab!

Ihr Lieben, was hat Euch diesen Monat glücklich gemacht? Lasst es mich gern in den Kommentaren wissen!

Fühlt Euch gedrückt!

Liebste Grüße,

Eure Selmin

Selmin Ermis-Krohs

Als Slow Fashion & Living Enthusiastin bin ich der kreative Kopf hinter dem Blog Tweed & Greet und Co-Founderin des Kölner DIY Fashion Labels Schnittduett. Ich bin Buchautorin von zwei Nähbüchern, Fotografin, Designerin, Content Creator, Multilinguistin, stolze Hundemama und ich glaube sehr stark daran, dass wundervolle Dinge geschehen können, wenn man sich erlaubt, ein langsameres und kreativeres Leben zu führen. Mit Ideen rund um mein Steckenpferd DIY Fashion zeige ich hier neben nachhaltiger und selbstgenähter Mode, Anregungen, die euch anfeuern sollen, mehr Kreativität in den Alltag zu bringen und auch mal etwas Langsamkeit zu zelebrieren.

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