Stoff online Shoppen: Tipps und Tricks - Tweed & Greet

„Hast du Tipps, die ich beim Stoffe online Kaufen berücksichtigen kann?“ Diese Frage wurde mir in den letzten Jahren immer mal wieder gestellt, denn trotz vieler schöner Nähshops in den Städten, ist die Auswahl manchmal doch begrenzt, wenn man nicht gerade in einer vielseitigen Metropole wohnt. Und auch wenn wir in Köln schöne Stoffläden haben, entdecke ich gern andere tolle Stoffhändler*innen online und freue mich, dass sie versenden.

Gerade in den letzten Monaten, in denen uns in Deutschland eh gerade eine gewisse Pandemie einen Strich durch die traditionelle Shoppingtour in den Stoffladen des Vertrauens macht, haben sich die Fragen in meinem Postfach zum Thema Online Stoffkauf angehäuft. Und nachdem ich diese Woche zwei Mails dazu bekommen habe, wird es Zeit, dass dieser Blogpost raus in die Welt kommt, denn er ist schon eine ganze Weile als Entwurf auf meiner Festplatte.

Stoffe online kaufen vs. Stoffkauf im Laden

Eine Sache die mir persönlich besonders wichtig ist beim Stoffe kaufen generell: Die Möglichkeit, die Stoffe vorher anzufassen. Ich mag es, die Stoffrolle im Laden an meinen Körper zu halten und den Fall des Stoffes und die Farbe vorher zu sehen. Falls ich mit etwas kombinieren möchte, nehme ich Stoffproben oder Kleidungsstücke von zu Hause mit, zu denen der Stoff passen soll. Praktisch ist es auch, dass ich mir direkt das passende Garn, Knöpfe, Reißverschlüsse oder Vlieseinlage dazukaufen kann. Ich kann alles direkt farblich aufeinander abstimmen. Und bei Fragen steht mir direkt jemand zur Verfügung, der mir weiterhelfen kann.

Stoffmuster bestellen - Ein Tipp gegen Fehlkäufe - Tweed & Greet

Stoffe online zu kaufen, zieht meist eine Lernkurve mit sich. Zu Hause vor dem Computer muss ich mich auf die Farbe verlassen, die der Bildschirm ausspielt und die im Shop beschrieben ist. Ich kann den Stoff nicht vorher erfühlen, muss mir den Fall und das Gewicht vorstellen können. Gerade für Nähanfänger mit wenig Erfahrung können Pannen und Fehlkäufe vorprogrammiert sein. Aber auch Näherfahrene können sich vor Enttäuschungen nicht immer wappnen. Ich auch nicht. Den Stoff nach einem Kauf zurückzuschicken funktioniert meist auch nicht, wenn er bereits angeschnitten ist. Daher kann ich es verstehen, wenn es Leute gibt, die vor dem Stoffkauf zurückschrecken.

Ausführlicher Guide zum Stoffe online kaufen

Mit meinen Tipps zeige ich euch, wie ihr das Risiko eines Fehlkaufs beim online Stoff kaufen reduzieren könnt. Dieser Blogpost richtet sich von seiner Ausführlichkeit eher an Nähanfänger*innen, aber ich freue mich natürlich, wenn auch die Näherfahrenen unter euch etwas mitnehmen oder in den Kommentaren um ihre Tipps ergänzen. Fühlt euch frei, eure Geheimtipps zu teilen!

1. Stoffmuster vor dem Onlinekauf bestellen

Stoffmuster bestellen ist für mich eines der allerwichtigsten Tipps. Stoffmuster sind oft kleine ausgeschnittene Quadrate von ca. 10 cm des jeweiligen Stoffs. Auch wenn euch ein Stoff auf dem Monitor gefällt und die Beschreibung alles so darstellt, wie ihr euch es vorstellt, bestellt euch vorher ein Stoffmuster. Es sei denn ihr habt den Stoff vorher bereits erfühlt und gesehen. Das Bestellen des Stoffmusters verlängert zwar den Prozess, bis ihr loslegen könnt, aber ihr könnt euch damit wirklich vorher vor Enttäuschungen und Fehlkäufen bewahren. Bestellt euch Stoffproben von allen Stoffen, die für euch in Frage kommen. Viele Onlineshops bieten das kostenlos, gegen Versandpauschale oder gegen eine kleine Gebühr an.

Wenn ihr keine Hinweise auf der Website findet, fragt einfach per Mail nach. So könnt ihr auch gleich die Kommunikation dem Onlineshop testen. Falls die Möglichkeit nicht besteht, kann man auch erst einmal nur kleine Stoffe in der Mindestbestellmenge (meist 20 oder 30 cm) kaufen. Das ist immer noch günstiger, als den kompletten Stoff auf gut Glück zu bestellen. Größere Stoffstücke in der Mindestbestellmenge eignen sich auch, wenn ihr euch in Farbe oder Fall so unsicher seid, dass euch ein kleines Stofffquadrat nicht wirklich ausreicht, um es zu testen. Größere Stoffstreifen könnt ihr euch ans Gesicht halten, und schauen, wie euch der Stoff an euch gefällt oder sich an der Haut anfühlt.

Stoffproben zu Hause ganz in Ruhe austesten

Habt ihr die Stoffproben zu Hause, könnt ihr sie ganz in Ruhe begutachten, und ein Gefühl für den Fall und das Gewicht bekommen. Stimmen die Stofffarbe und Eigenschaften mit eurer Vorstellung überein? Ihr könnt mit Kleidungsstücken in eurem Schrank vergleichen und so testen, ob der Stoff in eure Farbpalette passt. Ihr könnt sogar schon Waschproben machen und herausfinden, wie der Stoff nach dem Waschen aussieht und um wieviel % er beispielsweise eingeht. Diese Möglichkeiten habt ihr nicht, wenn ihr den Stoff im Laden bereits kauft. Den Stoff zu Hause in Ruhe auf zu analysieren bewahrt euch auf alle Fälle davor, euer genähtes Kleidungsstück wegen falscher Stoffauswahl zu ruinieren.

Online Stoff kaufen: Tipps und Tricks - Tweed & Greet

Extra Tipp: Stoffmusterpakete bestellen

Falls ihr neben Stoffmustern noch etwas dazulernen möchtet, bei Anja von Rapantinchen gibt es im Stoff Onlineshop monatlich für 15,90 EUR die Möglichkeit euch die Stoffbox zu bestellen. Das sind Stoffproben für die kommende Stoffkollektion in ihrem Shop. Zusammen mit Infokarten zu jeder Stoffart, könnt ihr im Vorfeld die Stoffe fühlen, schauen, ob sie zu eurer bestehenden Garderobe passen und mit den beigefügten Infokarten zu den Stoffarten gleichzeitig etwas über die Stoffe dazulernen.

2. Immer das fertige Kleidungsstück vor Augen haben, nie nur den Stoff

Ein schöner Stoff kann leicht dazu verführen, einfach im Einkaufskorb zu landen. Das Ziel eines Stoffes ist, dass daraus am Ende ein fertiges Kleidungsstück entstehen soll. Vor dem Kauf habe ich eine grobe Vorstellung, was aus dem Stoff genäht werden soll. Aber auch wenn mich der Stoff reizt, ohne dass ich bereits ein Projekt vor Augen habe, arbeite ich einen kleinen Prinzipienkatalog ab: Passt die Farbe, Muster, mit meiner bisherigen Garderobe zusammen? Stimmen der Pflegebedarf und die Eigenschaften mit meinen Gewohnheiten überein?

Über meine Prinzipien die ich beim Stoffkauf berücksichtige, um Fehlkäufe zu vermeiden hab ich vor einiger Zeit mal im Artikel „Stoffe auswählen, die zum eigenen Stil passen und später weniger aussortieren“ geschrieben.

3. Genau auf die Beschreibungen im Online Shop achten

Vor dem Kaufen der Stoffe online, ist es wichtig, die Beschreibungen im Shop gründlich zu lesen, denn sie geben bereits im Vorfeld viele Informationen darüber, ob der Stoff für euch geeignet ist.

In einem guten Onlineshop könnt ihr Informationen bekommen zur:

Verwendung des Stoffes

Die Information zur Verwendung des Stoffs ist ein superwichtiger Hinweis, bei dem euch die Stoffhändler*innen online helfen können, gerade für Nähanfänger*innen. Wofür eignet sich der Stoff? Für Blusen und leichte Sommerkleider oder eher für Hosen und Jacken? Es lohnt sich, hier die Artikelbeschreibung zu lesen.

Farbe des Stoffs

Die angegebene Farbe des Stoffs beim Stoffe online Kaufen gehört zu den wichtigsten Faktoren, die über den Kauf entscheiden. Sie ist aber gleichzeitig die am wenigsten verlässliche Komponente. Denn die auf den Fotos wiedergegebene Farbe kann durch die Aufnahmen oder die Bildschirmwiedergabe vom Original abweichen. Ein Stoff der online einen sanften Rostton hat, kann sich als kann knallig orange entpuppen, wenn wir unsere Stoffbestellung zu Hause öffnen. Daher ist es in jedem Fall hilfreich, sich Stoffmuster zu bestellen. In manchen Onlineshops wird auch angegeben, wenn es Farbunterschiede gibt. Ich bin immer sehr dankbar, wenn mir diese Information ergänzt wird.

Breite des Stoffs

Die Stoffbreite ist hilfreich beim Berechnen des Stoffbedarfs. Achtet auf jeden Fall auf die Stoffbreite, denn von einem Stoff, der nur 110 cm breit ist, werdet ihr mehr benötigen, als von einem 160 cm Stoff.

Informationen über die enthaltenen Stofffasern

Die Fasern die im Stoff enthalten sind, beeinflussen, wie sich ein Stoff anfühlt oder verarbeiten lässt. Diese Fasern können aus Natur- oder Kunstfasern bestehen oder auch aus Anteilen von beidem. Am Stoffballen muss angegeben werden, welche Fasern ein Stoff enthält. Es ist ratsam, im Vorfeld diese Fasern ungefähr zu kennen und sich so ein Bild verschaffen zu können.

Ich habe die gängigsten Fasern und ihre Verwendung einmal kurz zusammengefasst. Wenn ihr mehr über Stoffe, Material, Fasern lernen möchtet, empfehle ich euch das Buch Stoff und Faden – Materiallexikon* von Constanze Derham.

Die gängigsten Stofffasern und ihre Verwendung

StofffaserGewinnung/VerarbeitungEigenschaftenVerwendung
NaturfaserBaumwolle-Baumwollpflanze

– eines der wichtigsten und beliebtesten Rohstoffe der Textilindustrie, da es vielseitig verwendbar ist.

– wird gern mit anderen Fasern, wie zum Beispiel Polyester oder Viskose gemischt.

– Verwebt oder gestrickt: Batist, Nesselstoff, Denim, Cord, Jersey, Flanell, Gabardine, etc.
– saugfähig und atmungsaktiv
 
– lässt sich sehr angenehm tragen

– sehr pflegeleicht – strapazierfähig 

– neigt dazu einzulaufen


– Blusen
– Kleider
– Hosen
– Jeansbekleidung
– T-Shirts etc.
NaturfaserLeinen– Flachsfaser der Flachspflanze

– zählt zu den ältesten textilen Rohstoffen der Welt
– kühlend
– sehr saugfähig
– atmungsaktiv 
– knittert schnell
– Sommerbekleidung: Kleider, Hosen, Blusen , Bettwäsche
NaturfaserWolle– Die gängigste Art, Wolle zu gewinnen, geschieht durch das Scheren von Schafen.

– Aber auch andere feine Tierhaare werden verwendet: Merino-Wolle
Angora-Wolle
Cashmere-Wolle

Verwebt oder gestrickt: — Flanell, – Tweed, – Bouclé, etc.
– wärmend
– atmungsaktiv 
– sehr saugfähig
– schmutzabweisend
-Winterkleidung
-Pullover,
– Hosen
– Mützen, etc.
Chemiefasern auf ZellulosebasisViskose, Modal, LyocellDie Fasern werden in einem chemischen Verfahren aus Zellulose von Bäumen gewonnen und zu Garnen gesponnen.

– Sie ähneln in ihren Eigenschaften natürlichen Fasern und sind angenehm zu tragen

– Eine bekannte Marke für die Verwendung von Lyocell ist Tencel der Firma Lenzing AG
– Stoffe haben einen angenehmen Fall
– angenehm kühlend
– Sommerkleidung,
– Blusen,
– Kleider,
– Röcke,
– Culottes,
Futterstoff etc.
Synthetische ChemiefasernPolyester, Polyacryl, Elasthan– synthetisch hergestellte Fasern, die gesponnen und anschließend zu Stoff verarbeitet werden

– Acryl ist eine wollartige Kunstfaser, die sich weich anfühlt 

– Elasthan weist eine hohe Elastizität auf und wird mit anderen Stoffen zusammen verwendet um diese dehnbar zu machen
– strapazierfähig 
– weich und geschmeidig
sehr pflegeleicht
nimmt wenig Feuchtigkeit auf
– Acryl ist knitterfrei und wärmend
– Futterstoffe,
– Blusen,
– Kleider,

– Acryl: Filz,
Pullover, StrickjackenSportbekleidung etc.

– Elasthan: Eng anliegende Kleidung, Unterwäsche, Sportbekleidung
Stofffasern und ihre Eigenschaften

Zusammensetzung der Fasern beachten

Bevor ich einen Stoff endgültig bestelle, achte ich vorher auf die Zusammenstellung der Fasern. Ich bin kein Fan von synthetischen Chemiefasern, finde sie bis zu einem kleinen Anteil gemischt mit natürlichen Fasern aber okay. Daher achte ich schon darauf, dass der Stoff nicht 100% aus Polyester oder Acryl besteht, sondern nur ein kleiner Teil dazugemischt ist, um das Kleidungsstück etwas strapazierfähiger zu machen.

Eigenschaften des Stoffes

Ist der Stoff eher steif oder fließend? Durchsichtig oder blickdicht? Um wieviel % Läuft er ein? Ist er dehnbar? Diese Infos können euch vor der Auswahl schon erste Hinweise liefern, ob er sich für euer Projekt eignet.

Gewicht des Stoffs

Das Gewicht spielt eine wichtige Rolle bei der Stoffauswahl. Es kann viel über die Eigenschaften oder den Fall eines Stoffes aussagen und darüber entscheiden, ob ich einen Stoff auswähle oder nicht. Das Stoffgewicht ist abhängig von der jeweiligen Verarbeitung und des enthaltenen Gewebes.

Stoffgewicht verstehen, um entscheiden zu können

Das Stoffgewicht bemisst sich entweder in den Einheiten gsm (g/m² – Gramm pro Quadratmeter), Gramm per yard (g/y) oder als Oz per Quadratyard (oz/yd² – Unze pro Quadratmeter). Die gsm Angabe ist in Deutschland am weitesten verbreitet. Je höher die Grammanzahl per qm ist, desto dichter ist ein Stoff gewebt oder gestrickt.

Ein leichter Stoff liegt gewöhnlich zwischen 30 – 150 g/m², mittelschwere Stoffe bei 150 – 350 g/m² und schwere Stoffe über 350 g/m².

Also je schwerer ein Stoff, desto dicker ist er?

Diese Regel lässt sich nur anwenden, wenn es sich um Stoffe handelt, die die gleichen Fasern enthalten. Ein 300 g/m² Stoff aus Lyocell wird dünner sein, als ein Stoff aus Jeans oder Wolle mit dem gleichen Gewicht.

Kann ich vom Gewicht auf die Qualität eines Stoffes schließen?

Aus dem Gewicht eines Stoffs lässt sich die Qualität nicht direkt ableiten, da die Verarbeitungsart und die verwendeten Fasern das Gewicht beeinflussen. Aber es kann uns Aufschluss darüber geben, ob sich der Stoff für unser gewünschtes Projekt eignet. Wenn ihr beispielsweise Baumwolljersey für ein alltagstaugliches T-Shirt sucht, kann das schwerere Baumwolljersey besser geeignet sein, als ein Baumwolljersey, das weniger Grammangaben hat. Weil es dichter gestrickt wurde und mehr im Alltag aushält.

Ein „Gefühl“ für das Gewicht des Stoffes bekommen

Gerade als Nähanfänger*in kann das Gewicht eines Stoffs völlig nichtssagend sein, denn woher soll man wissen, wie sich ein 300 g/m² anfühlt? Um hier ein Gefühl für das Stoffgewicht zu entwickeln, eignen sich Stoffmuster hervorragend. Wenn ihr euch die angegeben Gewichte notiert, bekommt ihr nach und nach eine Vorstellung davon, wie sich Stoffe in bestimmten Gewichtskategorien „verhalten“. Während unserer Nähabende im letzten Jahr, hat jemand mal den Tipp gegeben (Wenn du das liest, bitte melde dich, wenn du noch weißt wer du bist), sich die Stoffe mit Gewichtsangaben in ein Buch zu kleben. So kann man sich nach und nach einen kleinen Stoffkatalog aneignen, und bekommt eine Übersicht über die unterschiedlichen Stoffgewichte und Eigenschaften.

Pflegehinweise beachten

Wie wird der Stoff gewaschen? Der Pflegehinweis ist ein wichtiger Punkt, auf den Stoffhändler*innen immer hinweisen und Käufer*innen immer lesen sollten. Denn davon ob ein Stoff Handwäsche, fein- oder pflegeleichte Wäsche erfordert, kann auch die Kaufentscheidung abhängig sein. Passt der Stoff in eure Waschroutine? Könnt ihr ihn mit anderen Sachen waschen, die regelmäßig gewaschen werden? Wird es okay für euch sein, das Kleidungsstück immer separat zu waschen, wenn es sich um einen besonderen Stoff handelt? Oder wird es irgendwann ganz unten im Wäschekorb als vergessenes Kleidungsstück enden?

Ein Kleid, das ich im Alltag tragen möchte, werde ich wahrscheinlich eher aus einem Stoff nähen, der fein- oder pflegeleichte Wäsche verträgt, als ein Stoff der in die Handwäsche oder gar in die Reinigung muss.

4. Stoffempfehlungen zum Schnittmuster berücksichtigen

Wenn ihr ein vorliegendes Schnittmuster habt und gezielt dafür einen Stoff sucht, ist es sinnvoll, sich an die Empfehlungen der Schnittmuster-Designer*innen zu halten. Die Schnittmuster wurden für die speziellen Eigenschaften des empfohlenen Stoffes konstruiert. Wenn euch beispielsweise ein Schnittmuster für eine Bluse vorliegt, für die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht dehnbare Stoffe aus Webware empfohlen wird, solltet ihr nicht nach dem Jerseystoff greifen, der euch doch aber so schön dafür anlacht. Das Näh- und Tragegefühl wird nicht das gleiche sein. Und Kragen und Knopfleisten aus Jersey zu nähen wird auch keinen Spaß machen. Und das enge Tanktop-Shirt, das eigentlich für Jerseystoffe mit Elasthananteil gedacht ist, wird aus dem nicht dehnbaren, gewebten Viskosestoff mit großer Wahrscheinlichkeit zu eng werden egal, wie toll der Stoff ist.

5. Nach Designbeispielen mit den Stoffen recherchieren

Es ist immer hilfreich, die Stoffe auch vorher mal am fertigen Kleidungsstück zu sehen, um den Fall begutachten zu können. Manche Onlinehändler*innen haben Blogs in ihren Shops, in denen die Stoffe mit Designbeispielen vorhanden sind oder ihr schaut in ihre Social Media Accounts, in denen die Stoffe auch Mal „in Bewegung“ oder getragen gezeigt werden. Bei bekannten Stoffmarken lohnt es sich vor dem online kauf der Stoffe auch, die Blogs oder Accounts dieser Stoffmarken auf Instagram aufzurufen oder die Hashtags der Stoffbezeichnungen zu recherchieren. Ihr könnt die Bezeichnungen auch bei Google eingeben und so herausfinden, ob es bereits Blogger*innen gibt, die die Stoffe vernäht haben. Die Bildersuche kann hier schnelle Ergebnisse liefern.

6. Stoffe online kaufen: Meine liebsten Stoffhändler*innen

Wenn ich auf der Suche nach Stoffen bin, stöbere ich erst bei meiner kleinen Lieblingsrunde an Onlineshops für Stoffe. Ich möchte auch online Stoffe kaufen, die hochwertig sind, dafür zahle ich auch gern mal mehr. Und wenn der Service freundlich ist und die Lieferungen schnell kommen, bleibe ich treu. Die nachfolgenden Onlineshops konnten bisher alle die vorgenannten Kriterien erfüllen.

Stoffe online kaufen: Tipps und Tricks - Tweed & Greet

Rapantinchen

„Hast du noch den Zebrastoff?“ Bevor ich irgendwo etwas bestelle, schaue ich erst einmal bei meiner Schnittduett-Ehefrau Anja von Rapantinchen im Shop. Anja hat eine feine Auswahl an Stoffen und Nähzubehör sowie ihre eigenen Rapantinchen Schnittmuster für Mutter und Kind.

Juni Design

Bei Juni Design mag ich die an der aktuellen Mode orientierte Auswahl an hochwertigen Stoffen und Schnittmustern. Darüber hinaus hat Nina auch ein schönes Sortiment an Lifestyleprodukten.

Stoffquelle

Bei Julia von Stoffquelle stöbere und kaufe ich gern wegen ihrer vielfältigen Auswahl an hochwertigen Strick- und Viskose-/Lyocell-Stoffen z.B. von Atelier Brunette.

meter meter dk

Meter meter dk ist ein sehr schöner dänischer Onlineshop mit hochwertigen Bekleidungsstoffen. Sie haben eine schöne Auswahl an japanischen Leinenstoffen und Seide. Die Website ist auf englisch abrufbar und es können etwas höhere Versandkosten aufkommen.

Lebenskleidung

Die Stoffe von Lebenskleidung sind nicht nur hochwertig und schön. Das Unternehmen legt auch Wert darauf, dass ihre Stoffe fair und nachhaltig produziert werden und langlebig sind.

1000stoff

Ich mag bei 1000stoff besonders die ausgezeichnete Auswahl an Bekleidungsstoffen sowohl für Webwaren als auch Jersey, Sweat & Co, die auch einige Designerschätze beinhalten.

Anita Pavani Stoffe

Bei Anita Pavani Stoffe gibt es eine erlesene Auswahl an schönen Stoffen vor allem mit Naturfasern. Hier findet man neben Bio-Baumwolle und Leinen auch wertige Seide, Merino und Hanfstoffe.


Ich hoffe ich konnte euch einen guten Überblick bieten, worauf ihr beim Online Stoffe kaufen achten könnt, um Fehlkäufe zu vermeiden. Falls ihr noch Fragen habt, gern einfach in den Kommentaren fragen. Aber auch über Eure Tipps für eure online Stoffkäufe und auch Shopempfehlungen nehme ich gern entgegen.

Für alle, die etwas mehr in das Thema Stoffe einsteigen möchen, gibt es noch zwei Literaturempfehlungen (Amazon Partnerlinks). Das Buch Textilepedia ist bisher nur auf Englisch verfügbar, hier gibt es einen Einblick in das Buch.

Stoff und Faden: Materiallexikon
Textilepedia: The Complete Fabric Guide

Liebste Grüße,

Eure Selmin

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Selmin Ermis-Krohs

Als Slow Fashion & Living Enthusiastin bin ich der kreative Kopf hinter dem Blog Tweed & Greet und Co-Founderin des Kölner DIY Fashion Labels Schnittduett. Ich bin Buchautorin von zwei Nähbüchern, Fotografin, Designerin, Content Creator, Multilinguistin, stolze Hundemama und ich glaube sehr stark daran, dass wundervolle Dinge geschehen können, wenn man sich erlaubt, ein langsameres und kreativeres Leben zu führen. Mit Ideen rund um mein Steckenpferd DIY Fashion zeige ich hier neben nachhaltiger und selbstgenähter Mode, Anregungen, die euch anfeuern sollen, mehr Kreativität in den Alltag zu bringen und auch mal etwas Langsamkeit zu zelebrieren.

21. Februar 2021

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1 Kommentar

  1. Antworten

    Kerstin

    7. Januar 2023

    Hi Selmin, vielen Dank. Klasse Artikel. Einen Tipp habe ich noch bezüglich der Onlineshops: https://www.kattun-stoffe.de

    Da gibts wirklich auch super Sachen!

    Viele Grüße,

    Kerstin

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