Lander Pants – 70ies Jeans ready for Bruchlanding

Lander Pants Jeans Schnittmuster True Bias

„Lander Pants Cabin Crew, ready for landing…aaand landed…ach nee, Mist…wir müssen noch mal durchstarten, Ähähähä….sorry Leute, fasten seatbelts please…mein Schritt ist zu eng…kein Stretchanteil im Jeansstoff…Houston wir haben ein Problem…bitte bleiben sie sitzen, bis alle Anschnallzeichen erloschen sind…Mist, wo ist denn jetzt mein Nahtauftrenner?“

Ihr Hasen, nach diesen Lander Pants fühle ich mich wirklich wie eine Bruchpilotin, die nach einer Landung nochmal voll durchstarten muss, kurz bevor sie alle Passagiere eigentlich schon aus dem Flieger lassen will. Diese Hose ist nämlich schon seit zwei Wochen fertig, davon bereits 3 mal getragen und einmal gewaschen, um danach erstmal eine Woche liegen gelassen zu werden, weil zu eng. Auch dieses Projekt beweist wieder einmal: Die richtige Stoffauswahl macht’s. Und Kleidungsstücke können sich in der Passform nach dem Tragen und Waschen noch einmal ändern. Das passiert mir sogar sehr oft. Aber das ist ein anderes Thema für einen anderen Tag. Und ehrlich gesagt, ist es mir schon fast etwas peinlich, dass schon wieder ein Hosenprojekt fast in die Hose ging. Aber Hosen sind manchmal auch echt Zicken.

Lander Pants Jeans Schnittmuster True Bias

Lander Pants Jeans Schnittmuster True Bias

Zurück zum Anfang: Als ich diesen schweren Jeansstoff vor ein paar Wochen in Paris entdeckte, wusste ich sofort, das werden meine nächsten Lander Pants. Ich schaute über den Fakt hinweg, dass der Stoff ziemlich dick ist und überhaupt keinen Stretchanteil hat. Schließlich dehnen sich meine schwarzen Lander Pants aus Cord auch nicht, passen aber super.  Allerdings ist der Cordstoff auch nicht so dick. Dieser Denim ist wirklich richtig schön dick und sehr fest. Eigentlich perfekt für eine Jeansjacke. Aber ich wollte sie unbedingt als Lander Pants Punktlandung auf meinen Beinen. Jawohl. Gesagt. Getan. Geschnitten. Genäht. An zwei Nachmittagen und dem späten Abend vor der h + h.

Ich wollte uuuunbedingt diese Hose tragen. Bei der Weite berücksichtigte ich genau die gleichen Änderungen wie bei der Cordhose, d.h. ich achtete auf etwas mehr Zugabe, damit ich mehr Bewegungsfreiheit hatte. Die Hose fühlte sich zwar ziemlich eng an, aber ich nähte weiter. Ich wollte ja fertig werden. Es würde sich bestimmt schon alles setzen, wenn die Knöpfe und der Bund einmal dran waren. Denn diese Erfahrung habe ich oft gemacht: Eine Hose sitzt immer erst dann sor richtig, wenn alle Teile fertig zusammengenäht sind. Alles was man vorher macht, ist eher ein vorsichtiges herantasten. Und ich hatte Recht. Die Hose war eng, aber ich konnte mich bewegen. Der feste Stoff umschloss alles und ich fühlte mich gut angezogen.

Ich zog ich sie in der Woche noch zwei mal an. Und dann kam sie in die Waschmaschine, um dann eine Woche auf meinem Nähtisch zu liegen, bereit um aufgetrennt zu werden. Durch das Waschen, hatte sich die Hose nämlich noch einmal zusammengezogen. Obwohl der Stoff auch vor dem Nähen (bei gleicher Temperatur) gewaschen war, war er noch einmal einen Schub eingegangen. Beim Anziehen fühlte sich der Schritt viel zu eng und zu hoch an, die Hosenbeine waren zu kurz. Die Knöpfe spannten extrem. Und Kinners, das war kein Schokoosterhase zu viel. Das war der Stoff. Ich trennte also auf: Am Schritt und an den Seiten. Die Nahtzugabe im Schritt hatte sich durch das Waschen so verkürzt, dass nur noch Luft für einen halben cm übrig war. Und ich verlängerte den Saum noch einmal um 1 cm. Eigentlich hätte ich die Hose gern noch noch einen Minitick länger gehabt, aber das war nicht mehr drin.

Jetzt sitzen sie zwar immer noch enger, aber bequem. Und der Schritt fühlt sich insgesamt wieder frei an. Puh! What a feeeeling! Am vergangenen Wochenende konnte ich sie dann endlich dauertragen. Bei dem herrlichen Wetter, war die Hose perfekt, um draußen auf der Terasse herumzuwuseln, meine grünen Schätzchen zu lüften und die Terassenbepflanzung auf Vordermann zu bringen. So sind diese Fotos eher spontan mit dem Mann entstanden. Ich freue mich, dass ich Euch dadurch heute auch mal meine liebste Pflanzencrew zeigen kann, die sich in den letzten beiden Jahren bei mir angesammelt hat und auf die ich als selbsternannte Frau mit braunem Daumen schon sehr sehr stolz bin. Genau wie auf meine Lander Pants Bruchlandung mit Happy End.

hello.

Lander Pants Jeans Schnittmuster True Bias

Wie ist es eigentlich bei Euch mit Veränderung von selbstgenähten Kleidungsstücken? Habt ihr diese Erfahrung auch schon gemacht, dass sich selbstgenähte Kleidungsstücke nach dem Waschen und/oder Tragen noch einmal so extrem verändern? Ich freue mich, von Euren Erfahrungen zu hören!

Ihr Lieben, habt eine tolle Woche!

Liebste Grüße,

Selmin

Selmin Ermis-Krohs

Als Slow Fashion & Living Enthusiastin bin ich der kreative Kopf hinter dem Blog Tweed & Greet und Co-Founderin des Kölner DIY Fashion Labels Schnittduett. Ich bin Buchautorin von zwei Nähbüchern, Fotografin, Designerin, Content Creator, Multilinguistin, stolze Hundemama und ich glaube sehr stark daran, dass wundervolle Dinge geschehen können, wenn man sich erlaubt, ein langsameres und kreativeres Leben zu führen. Mit Ideen rund um mein Steckenpferd DIY Fashion zeige ich hier neben nachhaltiger und selbstgenähter Mode, Anregungen, die euch anfeuern sollen, mehr Kreativität in den Alltag zu bringen und auch mal etwas Langsamkeit zu zelebrieren.

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8 Kommentare

  1. Antworten

    schurrmurr

    11. April 2018

    Also danke für den mutigen Bericht…gerade Hosenstoffe und Hosenschnitte bergen oft Überraschungen.. Habe auch gerade so ein UFO in der Mangel, bei dem ich ein Desaster erlebe, weil ich den Hosenbund höher haben wollte…jetzt klaffen die Taschen.
    Manchmal hilft es das Teil in die Ecke zu pfeffern und Abstand zu dem Projekt zu halten.
    LG schurrmurr

  2. Antworten

    Tüt

    11. April 2018

    Bei Flanell hatte ich es schon öfter, da kann man aber auch nachlesen, dass der auch bei der vierten Wäsche noch einspringen kann. Ich nähe dann meist etwas weiter und länger, weil einen Stoff viermal vorwaschen … nein danke!

  3. Antworten

    Tine

    11. April 2018

    Oh, da kann ich auch ein Lied von singen. Insbesondere mein Lieblingsviskosekleid, was dann im Urlaub doch etwas sehr kurz war sodass mir die Blicke der gaffenden Männer sicher waren…

  4. Antworten

    jennifer-heart

    11. April 2018

    J.Lo is the only one, who wears tight pants in this town: https://youtu.be/MLUvOtqTmYM 🙂

  5. Antworten

    Selmin von Tweed & Greet

    11. April 2018

    Haha…I’ve got my tight pants…I’ve got my tight pants on!

  6. Antworten

    Selmin von Tweed & Greet

    11. April 2018

    Haha…ooooh jeee!

  7. Antworten

    Elke

    11. April 2018

    Deine Hose sieht wirklich super aus und es wäre ein Jammer gewesen, wenn Du es nicht hinbekommen hättest. Ich habe mal den Ratschlag bekommen, den Stoff nicht nur zu waschen, sondern auch mit ordentlich Dampf zu bügeln. Keine Ahnung, ob es tatsächlich hilft, aber ich bügel nun auch fleißig den Stoff, bevor ich ihn vernähe, auch wenn es nicht unbedingt nötig wäre.

  8. Antworten

    Muriel.Nahtzugabe5cm

    11. April 2018

    Hallo Selmin,
    Das liest sich ja fast wie ein Krimi aber es ging ja nochmal gut aus.
    Bisher hat mich der Schnitt angesprochen, deine Variante gefällt mir sehr gut.
    Lieber Gruß Muriel

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