Neuer Fransenschal oder auch mein tragbares UFO für den Rat der Ältesten

Fransenschal - #12ausdemstoffregal

Wenn ich mir einen Schal selber nähe, bis zu welchem Punkt handelt es sich eigentlich einfach um eine Stoffbahn, die ich mir um den Hals gewickelt hab‘? Ab wann kann ich sagen, es ist ein Schal? Erst wenn die Kanten komplett fertig verarbeitet sind? Eingeschlagen und versäumt oder mit der Overlock versäubert? Mit Borten versehen oder absichtlich ausgefranst? Wenn das so ist, hab ich einen Schal um den Hals, der sich noch in der Verarbeitungsphase befindet – ein tragbares unfertiges Objekt. Aber ich mag ihn seeehr!

Fransenschal - #12ausdemstoffregal

Ziemlich schnell wurde letzten Monat klar, dass ich aus diesem Stoff meiner Mutter, der eines der ältesten aus meiner Stoffkiste ist, ein Schal werden soll. Am liebsten mit Fransen. Ich hätte ihn auch mit einem dünnen Rollsaum versehen können, aber Fransen sollten es werden. Am liebsten 3 cm breit. Dazu hatte ich mir den Stoff rechteckig zugeschnitten und mit einer Nahtzugabe von 3 cm rundherum eine Sicherungsnaht genäht. Bis zu der Naht wollte ich Stück für Stück die Fäden rausziehen und mir einen Fransenschal zaubern.

Ich hatte Sonntagvormittag dafür eingeplant. Würde bestimmt noch locker reichen, so dass ich am Nachmittag meinen neuen Schal fotografieren und vielleicht auch schon den Blogpost fertig machen könnte und es dann vielleicht sogar noch schaffen könnte, mein neues Mammutprojekt voranzubringen, meinen neuen Blazer von Closet Case Patterns. Doch dazu kam es am Sonntag nicht.

Fransenschal - #12ausdemstoffregal

Ich stand extra etwas früher auf, als an einem Sonntag üblich, so um 7h, und fing an, meine Stoffbahn auszufransen. Und franste und franste. Ich muss eine sehr langsame Ausfranserin sein. Oder der Stoff und seine Fäden schlichtweg zu dünn und zu eng verwebt. Insgesamt fast 5 Stunden hat es gedauert, bis ich auf allen Seiten ca. 1 cm breite Fransen hatte. An einigen Stellen war ich echt gut, da hatten die Fransen sogar eine Höhe von fast 1,5 cm. Leider nicht entlang einer gesamten Seite sondern immer mal wieder zwischendurch. Weil der herausgefädelte Faden, immer wieder zwischendurch aufhörte, so dass die Fransen ziemlich unregelmäßig wurden. Irgendwann beschloss ich, dass die Fransen vielleicht auch in der Hälfte der Breite ganz hübsch aussehen und ich ihn ja auch später beim Tragen noch weiter ausfransen kann – von überall. An dieser Stelle frage ich mich, wie oft man in einem Absatz eigentlich das Wort „Fransen“ schreiben darf, bis es anfängt zu nerven?

Für Fotos hat es an dem Tag übrigens nicht mehr gereicht. Für einen Blogpost auch nicht. Und auch das Teststück meines Blazers hängt noch dort, wo er ist. Dafür hab ich einen Ausflug mit dem Mann gemacht und dabei direkt meinen neuen Fransenschal ausgeführt – indem ich ihn um den Kopf gewickelt hab. Die Fransen sah man null. Aber sie waren da, in meinem Herzen – da hab‘ ich einen Fransenschal getragen.

hello.

Fransenschal selbermachen - Tweed & Greet

Den Schal werdet ihr bestimmt noch ein paar Mal sehen, denn er passt farblich sehr zu den Frühjahrs- und Sommerplänen, die ich für meinen Kleiderschrank habe. Und ich freue mich, dass er jetzt an meiner Garderobe hängt und nicht mehr in der Stoffkiste vor sich hinverstaubt.

Sooo und jetzt freue ich mich sehr auf den „Rat der Ältesten“ – unser Meetup der textilen Senioren und bin sehr gespannt, welche Stöffchen sich gleich hier tummeln werden! Vorhang frei!

Das Link-Up-Tool steht Euch unten zum Verlinken bereit. Wer heute erst dazu gestoßen ist, kann sich unter meinem ersten Post nochmal die Intention hinter #12ausdemstoffregal durchlesen und vielleicht seid ihr ja ab dem 1. April (am Mooontag!) mit dabei, wenn ich das neue Thema verkünde! Tihihi, darauf freue ich mich schon sehr!

Rechts in der Blogleiste habe ich auch alle Posts zu dem Thema einmal nacheinander aufgereiht, damit ihr durch die alten Post stöbern könnt.

Verwendet auf Facebook und Instagram gern den Hashtag #12ausdemstoffregal, unter dem ich alles zu dem Thema sammeln möchte. Gern könnt Ihr mich @tweedandgreet taggen oder markieren, damit Eure Kreationen und kreativen Prozesse nicht untergehen!

Eine wichtige Bitte habe ich noch: Bitte verlinkt Eure Posts am 27.03. nur, wenn es Fotos sind, die ihr selbst gemacht oder die ausdrückliche Erlaubnis habt, die Fotos zu verwenden. Falls ihr Fotos von anderen Menschen macht, gerade wenn Ihr etwas für andere näht, bitte ich Euch, dessen ausdrückliche Erlaubnis einzuholen, dass ihr die Fotos online verlinken und verwenden dürft. Das sollte aber eigentlich auch jedem, der online Inhalte zur Verfügung stellt, klar sein, also nichts Neues in Bloggerhausen.

Habt einen wunderbaren Tag, ihr Lieben!

Liebste Grüße,

You are invited to the Inlinkz link party!

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Selmin Ermis-Krohs

Als Slow Fashion & Living Enthusiastin bin ich der kreative Kopf hinter dem Blog Tweed & Greet und Co-Founderin des Kölner DIY Fashion Labels Schnittduett. Ich bin Buchautorin von zwei Nähbüchern, Fotografin, Designerin, Content Creator, Multilinguistin, stolze Hundemama und ich glaube sehr stark daran, dass wundervolle Dinge geschehen können, wenn man sich erlaubt, ein langsameres und kreativeres Leben zu führen. Mit Ideen rund um mein Steckenpferd DIY Fashion zeige ich hier neben nachhaltiger und selbstgenähter Mode, Anregungen, die euch anfeuern sollen, mehr Kreativität in den Alltag zu bringen und auch mal etwas Langsamkeit zu zelebrieren.

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6 Kommentare

  1. Antworten

    JanaKnöpfchen

    27. März 2019

    Liebe Selmin,
    ich finde es wunderbar, dass du die Fransen in deinem Herzen trägst. Für mich ist es so ähnlich, als wenn man sich bei einem Nähprojekt an einer Stelle besonders Mühe gibt oder eine Naht besonders gut gelungen ist und man sich riesig freut. Dieses kleine Detail, mach das Nähwerk noch wertvoller…also genieß deine Fransen, die so viel Arbeit gemacht haben.
    liebe Grüße
    Jana

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      28. März 2019

      Liebe Jana, vielen lieben Dank! Das hast wünschen geschrieben!??

  2. Antworten

    Maika

    27. März 2019

    Oh, was für ein süßer Post. Das hätte mir auch passieren können. Nie hätte ich fürs Fransen mehr als 30 min. eingeplant. Und schon gar nicht, wäre ich extra früh aufgestanden. Aber ich bin sicher, er wird noch seine langen Fransen bekommen, denn Du wirst ihn oft tragen und dabei stets ein Stückchen vorankommen. Viele liebe Grüße maika

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      28. März 2019

      Tihihi, mit mehr hatte ich ehrlich gesagt auch gaaaar nicht gerechnet und war vor allem auch früh aufgestanden, weil ich den Blazer dann auch zeitig nähen wollte?. Ich hab noch ein ganzes Leben für die Fransen.??Liebe Grüße, Selmin

  3. Antworten

    Christina

    28. März 2019

    Hi! Der Schal ist toll geworden. Vor allem die Varante als Haarband gefällt mir außerordentlich gut!
    Ich habe auch wieder mit gemacht und endlich, endlich einen Kinderstoff vernäht, der schon seit drei Jahren auf seinen Einsatz wartete.
    Gut, dass da noch Kinder nach kamen 😉
    Nun laufen hier fröhliche Elefanten durch die Wohnung.
    Ich freue mich schon auf das neue Thema, bisher hatteich viel Spaß mit meinem Stoffregal. Es ist doch sehr befreiend sich mit dem Lager zu befassen.
    Grüße Christina

  4. Antworten

    Fischstraße 11

    28. März 2019

    Liebe Selmin,
    der Stoff ist ganz wunderbar und gefällt mir sehr als Schal.
    Tja, die Zeit. Ich verzettele mich auch recht oft, und aus mal eben nur noch werden manches Mal Stunden.
    Aber wenn sich der Aufwand am Ende gelohnt hat, so wie bei deinem Schal, denke ich nicht mehr über die aufgewendete Zeit nach.
    Liebe Grüße Marion
    PS: freue mich auf Montag, bin schon sehr gespannt 😀

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