Achtung, dieser Post kann Spuren von Sommerkleidung enthalten. Empfindliche Menschen könnten beim Anblick der nackten Arme frieren und sich enger in ihre Cardigans einmümmeln. Der Wunsch nach einem Heißgetränk könnte aufkommen. Während ich diesen Post schreibe, sitze ich zugegebenermaßen selbst mit warmem Sweater, einem Kräutertee und Strümpfen an meinem Schreibtisch. Und die Heizung läuft. Ist mir jetzt aber piepe ob wir schon Oktober haben und uns bereits auf unsere Herbstpläne freuen, es draußen früher dunkel wird und ohne Jacke nichts mehr läuft.
Ich will Euch nämlich noch unbedingt mein allerletztes Stück aus meinen Plänen für den Frühjahr zeigen. Nicht dass es nachher heißt, ich würde Dinge anfangen und nicht zu Ende bringen. Neeee, nee, hab‘ alles ordentlich abgearbeitet, guckt! Nachdem mein kurzes Kalle-Shirt im März schön ordentlich zugeschnitten wurde und danach erst einmal sechs Monate in meinem Korb der Schande gelegen hat, hab‘ ich es an einem Sommer-Nachmittag im August endlich fertiggestellt. Die große Hitze war da zwar schon vorbei, aber wir hatten trotzdem eine schöne Zeit.
Das Kalle-Shirt hätte es übrigens fast gar nicht gegeben. Denn es war ein Unfall. Gar nicht geplant. Nada de nada. Obwohl ich an dem Tag, an dem ich den Stoff für Kalle gekauft habe, sehr vernünftig war. Oder einfach sehr geizig gewesen sein muss. Denn eigentlich sollte aus dem Stoff eine sommerliche, gestreifte Hose Wrapped werden. Ich kaufte ein bisschen mehr als einen Meter, in der Gewissheit, dass der Stoff schon irgendwie ausreichen würde. Zu Hause stellte sich heraus, dass der gewaschene Zustand des Stoffes noch viel weniger Fläche für eine Hose Wrapped bot, als vor seiner Runde in der Waschmaschine. Ups. Ich tat, was ich tun musste. Ich nähte spontan ein Kalle Shirt daraus. Sorry. Ich puzzelte die Schnittteile für das Kalle-Shirt auf den Stoff, schnitt es zu – und dann, sechs Monate später, nähte ich spontan ein Kalle Shirt daraus.
Und auch wenn wir nur wenige (tolle!) Wochen zusammen hatten, tröste ich mich damit, dass auch im nächsten Jahr wieder der Sommer kommen wird. Ich könnte mich vielleicht noch auf ein herbstliches Tête-a-tête mit Cardigan, dunkler Jeans und Stiefeln einlassen. Aber der leichte Stoff, die Farbe und die kurze Cropped-Form der Bluse schreien förmlich nach warmen Temperaturen. Und so freue ich mich jetzt schon darauf, es im nächsten Jahr wieder genau in dieser Kombination mit meiner hellblauen Hose Wrapped aus dem Schrank zu holen. Genau so, wie ich mich am Wochenende darüber gefreut hab, wieder in mein Kalle-Kleid aus Flanell zu schlüpfen.
Hello.
Bluse
Schnitt: Kalle Shirt von Closet Case Patterns, über meine Kalle-Shirts habe ich oft schon geschrieben
Stoff: Stoff und Stil
Hose
Schnitt: Hose Wrapped vom Schnittduett , auf dem Blog vom Schnittduett findet Ihr das Tutorial für die Version mit D-Ringen
Stoff: dünner Jeansstoff von Stoff und Stil
Marta
Naja, das ist nun mal auch eine Intepretation der Slow-Fashion (und da wären wir schon zwei) 😉
Mal wieder schön gelungen deine Kalle, gerade die Anordnung der Streifen gefällt mir gut, manchmal macht ein Stoffmangel eben auch kreativ (sofern es nicht von vornherein so geplant war).
Und so langsam fühle ich mich konditioniert genug wie ein Pawlow-Wuffi diese Kalle selbst mal zu probieren. 😀
Liebe Grüße
Marta
Selmin von Tweed & Greet
Hihi:-) dann mal ran an Kalle☺️☺️? Liebe Grüße!