Motiviert nähen, auch wenn sich die eigenen Maße oft verändern

Tipps für's Nähen wenn sich Maße oft verändern

Mir eine selbstgenähte Garderobe mit Kleidungsstücken aufbauen, die ich Tag für Tag einfach aus dem Schrank ziehe. Schon kurze Zeit nach meinen ersten erfolgreichen Nähversuchen war das ein Wunsch, der sich langsam in meinen Kopf pflanzte. Auf die ersten einfachen Kleider folgten Oberteile, Röcke, kompliziertere Kleider, Jacken, Blusen und dann endlich auch mal Hosen. Je mehr Zeit ich in das Nähen meiner Kleidungsstücke steckte, desto mehr Gedanken machte ich mir auch um sie, versuchte eine Balance zwischen den ausgesuchten Schnitten und Farben zu finden, damit alles schön untereinander kombinierbar wurde. Eine Herausforderung begleitet mich dabei seit jeher wie ein kleiner Schatten.

Seitdem ich 20 bin, verändert sich mein Gewicht regelmäßig in bestimmten Phasen: Stress, aufregende Zeiten, Jahreszeitenwechsel oder einfach auch zum Ende meines Monatszyklusses. Sobald sich meine Ernährungs- oder Bewegungsgewohnheiten ändern, reagiert mein Körper sehr schnell auf diese Änderungen. Innerhalb eines Jahres gibt es immer wieder Zeiträume, in denen ich mehrere Wochen lang zwischen 3 – 6 Kilo mehr als sonst auf der Waage habe, manchmal verschwinden sie wieder, manchmal bleiben sie haften. Es hat mehrere Jahre gedauert, um mich mit dieser „Unzuverlässigkeit“ meines Körpers anzufreunden. Ich kann sie in manchen Situationen als Signal deuten, gut zu mir zu sein und auch mal einen Gang herunterzuschalten.

Aber wie geht der Wunsch einer selbstgenähten Garderobe zusammen mit einem Körper, der ständig im Umbruch ist und ich immer wieder zwischen mindestens zwei Kleidergrößen schwanke? Kann ich motiviert bleiben, viel Mühe in ein kompliziertes Stück zu stecken, obwohl ich vielleicht in kurzer Zeit nicht mehr hineinpasse? Wie schaffe ich es als geborene Grüblerin, Leichtigkeit zu bewahren, wenn sich plötzlich negative Gedankenschleifen um mein liebstes Hobby einschleichen. Dieser Post existiert schon seit sehr langer Zeit in meinem Kopf. Es hat auch nach dem Schreiben noch mal ein paar Tage gedauert, bis ich wirklich auf Veröffentlichen geklickt habe. Meine Gedanken und Erfahrungen sind ganz persönliche und ich habe lange überlegt, ob ich hier Tipps anbiete, denn sie lassen sich nicht auf jeden anwenden. Ich habe mir in der Vergangenheit selbst viele Tipps zum Anpassen von Kleidungsstücken zusammenrecherchiert und dabei gemerkt, dass ich einfach nicht der Typ bin, der regelmäßig einen Berg Kleidungsstücke auftrennt und mühevoll anpasst, nur um sie später erneut wieder abzuändern. Als hätte ich bei der Erstellung nicht schon massig Arbeit hineininvestiert.

Trotzdem habe ich mir im Laufe der Zeit ein paar Tipps herausgepickt und nach meinen Bedürfnissen einen Weg zu meiner persönlichen, selbstgenähten Wohlfühlgarderobe gebahnt. Ich greife gern auf alltagstaugliche Schnitte und Stoffe zurück, die mir so wenig Änderungsnotwendigkeit wie möglich bieten. Diese Schnitte sehe ich als meine Basis. Sie sind lässiger geschnitten und enthalten genug Mehrweite, damit ich mich nicht eingeengt fühle, wenn gerade ein paar Kilos mehr auf der Waage sind. Umgekehrt habe ich nicht das Gefühl, in einem Kartoffelsack zu stecken, wenn sich meine Maße wieder reduzieren. Dazu zählen zum Beispiel alle meine Kalle-Blusen und -kleider.

Ich mag weite Kleider und T-Shirts aus Strickware, wie das Shirt Jane von Seamwork aus dem ich auch das Ringelkleid genäht habe und ich liebe meine Wrapped Hosen mit ihrem Gummibund. Damit ich bei Hosen mit Gummibund ein zu eng gewordenes Gummiband bequem austauschen kann, nähe ich die Gummibundöffnungen nicht zusätzlich mit der Overlock, sondern mit einer größeren Stichlänge von 3. Auch wird das Gummiband nur mit ein paar größeren Stichen im Bund fixiert. So kann ich sie bei Bedarf einfach auftrennen und schnell ein neues Gummiband einlegen.

Figurbetonte Blusenschnitte wähle ich so aus, dass sie aus einem Stoff sind, bei dem die fertige Bluse auch mal mit einem T-Shirt darunter lässig offen getragen werden kann. Ich bin bei figurbetonten Schnitten dankbar für eine eingerechnete Nahtzugabe von 1,5 cm und achte beim Versäubern darauf, dass ich die Seitennähte nicht zusammen, sondern getrennt versäubere, so dass ich im Falle eines Falles auftrennen und an den Seiten etwas Nahtzugabe hinzugeben könnte, damit es lockerer sitzt. Ist keine große Nahtzugabe einkalkuliert, kann man beim Nähen an den Seiten auch einfach eine größere Nahtzugabe einzeichnen. Auf spezielle Versäuberungstechniken wie Kappnähte oder eine Französische Naht verzichte ich ebenfalls, weil sie nicht leicht aufzutrennen sind.

Es geht mir bei der Auswahl der Schnitte nicht darum, besonders vorteilhaft etwas zu kaschieren oder besonders schlank auszusehen. Es ist mir einfach nur wichtig, dass Platz und Bewegungsfreiheit herrscht und ich mich rundherum angezogen fühle. Und trotz meiner Vorliebe für lässige Teile, trage und nähe ich auch gern enge figurbetonte Kleidungsstücke. Ich mag meine weibliche Figur und fühle mich sehr wohl, wenn die Kleidung meine Silhouette unterstützt, ohne einzuschnüren. Bei jeder Gewichtssituation. Auf meine engen Rollis und Shirts aus Ripp- und Wolljersey freue ich mich jetzt im Herbst schon sehr und auch einen gekauften schwarzen Strickrolli trage ich seit vier Jahren. Er ist einige Schwankungen mit mir durchgegangen und passt sich durch den elastischen Stoff den „Gegebenheiten“ einfach an.

Auch wenn ich mich ab und zu bei dem Gedanken erwische, in „weiser“ Voraussicht eine Nummer größer oder kleiner zu nähen, nähe ich immer nach meinen aktuellen Maßen. Ich mache mir damit klar, dass ich etwas nähen möchte, mit dem ich mich hier und jetzt wohlfühle, nichts womit ich mich potentiell in naher Zukunft wohlfühlen könnte, wenn mein Körper wieder seine „Norm“ erreicht.

Es ist mir wichtig, „Ja“ zu mir zu sagen, wenn mich die große Lust und Neugierde packt, einen körperbetonten Schnitt zu nähen und in mir die Frage aufkeimt, ob sich der Aufwand dafür lohnt. Meine Landerpants zum Beispiel. Ich habe drei Hosen davon, immer jeweils in der aktuellen Größe genäht. Die kürzere Version (oben mit der karierten Bluse) ist aus Jeans mit Stretchanteil. Sie ist ein Platzwunder, das mich mit seinem hohen Bund einfach schön einpackt. Die längere Hose aus Jeansstoff ohne Stretch wird super gern und oft getragen, aber es gibt bestimmte Tage, an denen ich sie auch einfach im Schrank lasse, weil sie zwickt. Ihr erinnert euch daran, dass ich sie sowieso einmal komplett auftrennen musste, weil sie noch einmal eingegangen ist. Aber sie genäht zu haben, ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, weil ich viel über Stoffe und Passform gelernt habe. Ich genieße einfach die Zeit mit ihr, solange sie passt und dann wird sie erst einmal in den Schrank gelegt und später wieder angezogen. Die schwarze Cord-Version der Lander Pants aus Dezember hatte ich seit Beginn des Frühjahres nicht mehr an, ich weiß ich momentan noch gar nicht, ob sie passt. Ich lasse mich überraschen.

Hosen und Röcke vorbereiten auf Änderungen

Wer figurbetonte Hosen etwas flexibler preparieren möchte, der kann auch hier an den Seiten der Hosenbeine mit 2,5 bis 3 cm mehr Nahtzugabe zuschneiden. Zusätzlich kann man den Hosenbund zweiteilig, mit einer extra Nahtzugabe und einer Naht in der hinteren Mitte zuschneiden, um später Weite einlassen zu können. Die Naht kann unter der Gürtelschlaufe hinten versteckt werden. Das gleiche könnt ihr für Röcke machen. Aber auch Blusen und Oberteile lassen sich mit Extra Nahtzugabe schneller anpassen.

Es ist nie ein besonders schönes Gefühl, in ein Kleidungsstück zu schlüpfen, das nicht mehr passt. Aber das schlechte Gefühl, dem Gedanken nachzugeben, ein Stück deswegen lieber erst gar nicht zu nähen, finde ich noch viel schlimmer. Warum soll ich mich mit einem Verzicht bestrafen, für eine Sache, die ich  nicht ändern kann? Wenn mein Körper sowieso macht, was er möchte, erschwere ich es mir nicht noch, indem ich mir etwas verkneife, worauf ich Lust habe. Schon die Zeit, die ich mir nehme, um etwas für mich zu tun und der Stolz an dem fertigen Stück finde ich Lohn genug. Und ich habe immer noch andere Kleidungsstücke mit dem notwendigen Spielraum, meine Basics, auf die ich immer zurückgreifen kann. Genau das ist für mich der Sinn einer Wohlfühlgarderobe – Ein Mix aus Lieblingsstücken, auf die ich je nach Tagessituation und -laune zurückgreifen kann, ohne mir das Gefühl zu geben, mich in meinem Hobby einschränken zu müssen. Am Ende ist es einfach nur Stoff. Es mag alles so einfach klingen, aber es ist ein konstanter Dialog mit meiner inneren Kritikerin und ich musste erst lernen, sie einfach im Regen stehen zu lassen, wenn sie mir mit ihren dekonstruktiven Gedanken auf die Nerven ging.

Vor ein paar Tagen schilderte ich auf Instagram meine Absicht zu diesem Post und fragte nach Tipps für’s Nähen mit Gewichtsschwankungen. Ich bekam einen Tipp mit interessanten Quellen. Aber jede Menge Nachrichten mit eigenen persönlichen Herausforderungen, die meinen sehr ähnlich waren. Vielen lieben Dank für Euer Feedback, denn er hat mich bestärkt, meine Gedanken hier endlich zu veröffentlichen. Ich lade Euch mit diesem Post dazu ein, mir in den Kommentaren Eure eigenen Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema zu erzählen und wie ihr damit umgeht.

Meine Bloggerkollegin Lisa nannte mir interessante Quellen und es war gut zu sehen, dass es da draußen noch andere Menschen gibt, die sich um das bisschen Stoff so viele Gedanken machen. Vielleicht habt ihr noch weitere Lieblingsquellen? Oder selbst mal Eure Gedanken verfasst? Gerne her damit!

So, und jetzt, raus mit diesem Post in die Welt! Zack! Habt einen tollen Tag!

Liebste Grüße,

Eure Selmin

Tipps für's Nähen wenn sich Maße oft verändern

Selmin Ermis-Krohs

Als Slow Fashion & Living Enthusiastin bin ich der kreative Kopf hinter dem Blog Tweed & Greet und Co-Founderin des Kölner DIY Fashion Labels Schnittduett. Ich bin Buchautorin von zwei Nähbüchern, Fotografin, Designerin, Content Creator, Multilinguistin, stolze Hundemama und ich glaube sehr stark daran, dass wundervolle Dinge geschehen können, wenn man sich erlaubt, ein langsameres und kreativeres Leben zu führen. Mit Ideen rund um mein Steckenpferd DIY Fashion zeige ich hier neben nachhaltiger und selbstgenähter Mode, Anregungen, die euch anfeuern sollen, mehr Kreativität in den Alltag zu bringen und auch mal etwas Langsamkeit zu zelebrieren.

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11 Kommentare

  1. Antworten

    Nria

    26. September 2018

    Vielen, vielen Dank für diesen Beitrag! Den brauche ich gerade …
    Die normalen Schwankungen meines Körpers sind nicht sehr groß (ich bin auch sehr klein), aber ich versuche seit 2 Jahren mein Wunschgewicht zu erreichen und obwohl nicht mehr viel fehlt, kommen mir gerade Stress- und Frustessen in die Quere. Und meine Selbstdisziplin sowieso … das führt aber dazu, dass ich halbfertige Teile rumliegen habe, in die ich aktuell nicht ganz reinpasse und dass ich enger geschnittene Sachen (grad bei Webstoffen) gar nicht erst anfange, weil sie mir im nächsten Sommer vielleicht nicht mehr passen. Und die Stoffe verstauben im Schrank. Aaargh!
    Leger geschnittene Kleidung ist für mich schwierig; bei 1,54 m und G-Cup sieht das fast immer nach Zelt aus. Aber ich notiere mir mal deine Tipps, lese mich durch die Links und gehe dann hoffentlich frisch motiviert meine Stoffberge an! 🙂

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      26. September 2018

      Liebe Nria,

      vielen Dank für Deine liebe Antwort. Vielleicht ist ja zwischen Deinen Wunschschnitten aus Webware auch etwas dabei, dass Du später einfach enger nähen und anpassen könntest? Vielleicht nimmst du dir einen Stoff vor und gönnst ihn Dir einfach mal und erfreust dich daran? Ich bin ja immer dafür, dass man sich nicht zusätzlich bestrafen sollte, wenn es mit der Selbstdisziplin (egal in welchem Bereich) nicht immer funktioniert. Sei nett zu Dir und belohn Dich auch mal, Du hast es Dir bestimmt verdient:-) Liebste Grüße, Selmin

  2. Antworten

    Fredi

    26. September 2018

    Liebe Selmin,
    danke, dass du deine Gedanken zu diesem Thema mit uns geteilt hast. Ich war schon bei deiner Ankündigung total gespannt auf deinen Post! Ich selbst habe nicht mit so großen Schwankungen zu tun, die sind eher längerfristig, sodass ich mich meist darauf einstellen kann. Bei mir verändern sich meist auch nur die Hüft- und Oberschenkelmaße – Oberteile kann ich daher meistens problemlos in der gleichen Größe tragen. Was mich manchmal mehr mental ‚belastet‘, ist zu sagen: Ok, du hast jetzt an deiner Hüfte xy cm gemessen, dann ist das jetzt eben deine Größe. Ich bin nicht generell unzufrieden mit meiner Figur, aber da ich so häufig und regelmäßig mit meinen Maßen konfrontiert bin beim Nähen, fallen mir Veränderungen schnell auf und wenn das letzten Monat noch 2cm weniger waren, dann kann ich das in diesem Moment entweder akzeptieren oder ich nähe die Hose halt nicht (was ja keine Option ist ;)). Aber auch das kann manchmal schwer fallen. Ich will hier jetzt gar kein anderes Thema aufmachen, weil es ja eher um Tipps geht als die generelle Frage, wie man mit seinen Maßen umgeht – aber ich finde den Ansatz von Goheen (https://www.goheendesigns.com/sizing.html) so schön, einfach komplett auf Größen-Zahlen zu verzichten, sondern Tiere als Größen zu nehmen. Es ist so ein netter Blick auf den eigenen Körper zu sagen: „Ich bin heute ein Hase, aber wenn ich nächstes Jahr ein Pinguin bin, ist das auch ok!“. So, ich hab jetzt auch gar keinen tollen Tipp zu deinem Thema parat, aber die Kommentare bei Colette finde ich total spannend – und vor allem ist es super interessant zu sehen, wie viele Menschen damit zu tun haben und welche praktischen Tipps sie dazu haben! Ich bin gespannt, welche Ideen hier vielleicht noch zusammen getragen werden.
    Und jetzt over and out! 😉
    Liebste Grüße, Fredi

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      26. September 2018

      Liebe Fredi, vielen Dank für’s Teilen Deiner Erfahrung. Ja, permanent mit dem Maßband bewaffnet, alle Maße immer im Blick, da weißte natürlich direkt bescheid. Durchatmen, weitermachen und sich freuen, dass man eine neue Hose näht, die passen wird:-D Der Ansatz von goheen ist ja mega cool. Eine schöne Idee, für das Körpergefühl und auch weil der Kunde einfach mal dazu gebracht wird, tatsächlich abzumessen, anstatt einfach nach der Kaufgröße zu gehen. Was auch nochmal zu Frust führen kann, wenn das Stück am Ende nicht passt. Übrigens, ich bin ein Hase, ich bin ein Hase! Hihi…

  3. Antworten

    Jenny H.

    26. September 2018

    Liebe Selmin,
    ein ganz großes Dankeschön für Deinen Mut, diesen Beitrag zu schreiben und für die gesammelten Tipps!
    Es macht mir wirklich Mut! Ich habe mich tatsächlich immer davon blockieren lassen, dass ich den einen besonders tollen Stoff oder eher die Mehrzahl nicht habe anschneiden wollen, da ich noch nicht mein Traumgewicht mit – xx Kilo habe. Wer das Gefühl kennt, aus falschem Stolz die kleinere Größe gewählt zu haben und dann nicht reinzupassen – schreckliches Gefühl. Kleidergrößen sind nur doofe Zahlen und man muss das tragen, indem man sich wohlfühlt!
    Ich werde mir Deine Worte zu Herzen nehmen!

    Liebe Grüße
    Jenny

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      26. September 2018

      Liebe Jenny, danke für deinen Kommentar. Gönn Dir bitte den schönen Stoff. Wähle in der Maßtabelle nach deinen aktuellen Maßen aus, genieß den Weg zum schönen fertigen Nähprojekt und erfreu Dich an einem schönen neuen Kleidungsstück, dass Dir passt. Du hast es Dir auf alle Fälle verdient! Liebste Grüße, Selmin

  4. Antworten

    Theresa

    27. September 2018

    Liebe Selmin,
    vielen Dank für den ehrlichen Beitrag. Ich finde es toll und bemerkenswert, gerade trotzdem zu nähen. Ich kenne Gewichtsfluktuationen auch und gerade jetzt, da ich schwanger bin, frustet es mich schon etwas, wenn die schönen genähten Sachen nicht passen. Ich versuche auch, Kleidung zu nähen, die ein paar Kilo hin oder her ab kann bzw. die ich auch nach der Schwangerschaft noch tragen kann. Wenn mir das mal nicht gelingt, freut sich entweder wer in der Familie drüber oder ich sage mir „Kleidung ist geduldig und kann auch mal ein paar Monate ungetragen im Schrank warten.“
    Den Tip mit der möglichen Mehrweite über die Nahtzugabe finde ich wirklich toll.
    Eins kann man aber wirklich sagen. Auf deinen Bildern, siehst du immer toll angezogen aus und etwaige Kilos mehr oder weniger fallen nicht auf. Anscheinend hast du also nicht nur wohlfühltechnisch einen guten Weg gefunden. Und auf jeden Fall ist nicht zu nähen keine Lösung 🙂
    Liebste Grüße,
    Theresa

    • Antworten

      Selmin von Tweed & Greet

      27. September 2018

      Liebe Theresa, ich freue mich, dass du was mitnehmen konntest und Danke für deine Worte! Ich lasse meine Kleidung auch längere Zeit warten, bis ich sie dann endgültig aussortiere, falls etwas gar nicht mehr passen sollte. Und du hast Recht: Nicht nähen ist keine Lösung?.

  5. Antworten

    Julia

    27. September 2018

    Lieben Dank für diesen tollen und ehrlichen Beitrag!!!
    Leider habe ich auch oft mit Gewichtsschwankungen zu kämpfen… oft passen mir dann die Blusen im Brustbereich nicht mehr… oder das „Bäuchlein“ zeichnet sich ab. Seither nähe ich die ausgewählten Modelle immer etwas lockerer… vor allem bei nicht-dehnbaren Stoffen!!!!
    Bei meinen Dirndl verarbeite ich die Teile wie du, dann kann ich schnell etwas abändern, wenn das nächste Fest ansteht und ich mal wieder nicht rein passe…

    Herzliche Grüße,
    Julia

  6. Antworten

    Isa

    6. Oktober 2018

    Ach Selmin,
    mit diesem Post triffst du den Nagel auf den Kopf. Ich lasse mich zwar vom Nähen nicht abhalten, nähe aber meist Kleidung, welche meine Gewichtsschwankungen mittragen oder in diesem Fall wohl eher: mitkleiden. Für mich ist es immer ein Schrecken, wenn nach dem Ausmessen für ein neues Teil aufeinmal eine 42/44 rauskommt, ich bei anderen Schnittmusterdesignern neulich noch eine 40 hatte. Ich nähe natürlich eine 40 und ach, es sitzt so komisch an der Schulter und weiter runter… komisch. Und bei Röcken mit Reißverschluß nähe ich den Bund zu weit damit sich die Mühe des Horrors „Reißverschlußeinnähens“ auch lohnt. Eben diese Röcke sitzen dann auch mal hüftig oder knacke eng in der Taille und ganz zu schweigen von der Länge… über Knie und unter Knie, je nach meinem Gewicht. Alles nicht so einfach.
    Aber ich lerne! Wie gesagt wähle ich sowieso meist Schnitte, die das Jojo verzeihen. Allein schon aus dem Grund das Kleidung aus Webware ja auch so schon genauer angepasst werden muss, wenn sie enger am Körper liegt, bei Blusen und so… Aber ich möchte meine Nähfertigkeiten erweitern und also muss ich mutiger werden.
    Eine Landerpant steht bei mir auf dem Programm. Ich weiß es wird hart werden und wenn ich zu lange brauche kann die Hose vielleicht supertoll werden, aber ich passe nicht rein, aber egal.
    Vielen Lieben Dank für deinen Post, der mich persönlich dazu angeregt und motiviert hat über dieses ‚Problem‘ mir meine Gedanken zu machen aber auch zu erfahren, das auch bei den Profis auch nicht immer alles rund läuft. Sind halt alle nicht alleine 😉
    Im übrigen lese ich deinen Blog sowieso immer gerne,
    Liebe Grüße,
    Isa

  7. Antworten

    Claudia B.R.

    31. Juli 2019

    Wieder sehr schön geschrieben ?nur die Links zum Schluss sind auf Englisch, da meins sehr bescheiden ist, kann ich leider nichts damit anfangen ? wird ja viel mittlerweile auf Englisch geschrieben-erklärt, schade ?
    Liebe Grüße
    Claudia ?

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